Berichte von 08/2015

Chicago 

Donnerstag, 27.08.2015

Eine Woche ist schon wieder rum und nach über 3500 KM habe ich Chicago erreicht. Dort habe ich mir vier Tage Auszeit gegönnt. 

 

Als ich dann in der Stadt angekommen bin, wurde ich von einem anderen Fahrradfahrer angesprochen. Nachdem wir uns einige Minuten nett unterhalten haben und er mich durch die Stadt navigiert hat, gab er mir seine Visitekarte vom Field Museum, eines der größten Museen in Chicago. Und so konnte ich nächsten Tag kostenlos ins Museum, das aus vielen kleinen unterschiedlichen Museen besteht.

 Hier konnte ich mich schon einmal auf den Ernstfall vorbereiten. -:) 

  
Ich habe die Gelegenheit genutzt, meine Großcousine Gabby zu treffen. Sie studiert und lebt in Chicago. Gemeinsam ging es dann mit ihrem Freund „deep dish" Pizza essen. Super leckere dickere Pizza. 
 

Am Wochenende traf ich mich mit Kathrin, einer Freundin aus Deutschland, die in Chicago gerade ein Au-Pair Jahr absolviert. Wir besichtigten zu dritt, mit einem anderen Au-Pair, die Stadt. 

  
Das ist die bekannte „The Bean".

  
  
  
Auf der linken Seite sieht man den Trump Tower. Das zweit größte Gebäude in Nordamerika. 

  
  
„Was steht bei dir so in der Tiefgarage? - Mein Boot!"

 
Einige Fahrradwege in Chicago haben mich an Amsterdam und Copenhagen erinnert. 

  
An einem Abend gab es bei John, einer meiner Gastgeber, leckere selbstgemachte Burritos.  

  
Am Montag ging es dann wieder auf den Sattel ins 115 KM entfernte Rockford. Der Weg dorthin bestand fast ausschließlich aus Highways ohne Seitenstreifen. Kombiniert mit 35 km/h Gegenwind und verrückten Autofahrern, war dies wohl einer der härteren Tagen. Doch wenn man  abends von so netten Gastgebern empfangen wird, ist es ein schöner Ausgleich. 

 

Nächsten Morgen ging es dann nach Madison zu Carl und Becky, dass im Bundesstaat Wiscousin liegt. 

   
Ich war der 2143 Fahrradfahrer in Madison.  Lustige Station. 

  

Am Morgen radelte ich mit Carl 15 KM gemeinsam, da sein Arbeitsweg auf meiner Route lag.  

 Heute Abend machte ich Halt in Richland Center bei Robin. Dort traf ich auf zwei Canadier, die ebenfalls auf Tour sind und ebenfalls bei Robin übernachten. Zum Abendessen gab es viel unterschiedliches Gemüse aus dem Garten, was mal eine gewollte Abwechslung zum amerikanischen Essen ist. :) 

  
Nächstes größeres Ziel wird Minneapolis sein. 

It never gets easier, you just go faster & farther! 
 

 

Hallo USA! Bis bald Canada! 

Donnerstag, 20.08.2015

Bevor ich die Grenze überquert habe, machte ich noch einen Stopp in London bei Blandine & Miguel, die vor vier Jahren aus Frankreich nach Canada ausgewandert sind. Sehr spannende Geschichte! 

  

London ist wohl ein bisschen geschrumpft. -:)

  

Nächsten Tag ging es dann zur gastfreundlichen Familie Bross. Dort konnte ich für eine Nacht unterkommen.  Denn Jule, eine Freundin aus der Schule, hat dort Verwandte. Die Oma konnte Deutsch sprechen und kochte leckeres deutschen Essen. Was für eine tolle Abwechslung sorgte! :)

  
Nächsten Morgen gab es dann ein typisches canadisches deftiges Frühstück. 

  

Da man die Brücke nicht mit dem Fahrrad überqueren darf, fuhr mich Bettina über die Grenze inklusive Fahrrad. Was für eine Freundlichkeit! Diesmal war der amerikanische Grenzbeamte sehr locker drauf und nett. Vielleicht war es einfacher mit Canadier die Grenze zu überqueren. 

  
Nach den ersten 30 geradelten Kilometern auf amerikanischem Boden, sprach mich ein Ehepaar aus dem Auto an, wieso ich auf so einer Schotterpiste fahre. Kurz darauf, wurde ich auf einen Sandwich und kühle Getränke eingeladen und bekam noch einen guten Routenvorschlag

 

Gegen Abend erreichte ich dann Grand Blanc. Dort bin ich bei Sherry und Dan untergekommen. Es gab leckeres texanisches Essen und eine Menge zu berichten. :) 

 

Selbst die Luft darf man in den USA mit Kreditkarte bezahlen. 


  

Die Eichhörnchen laufen hier nicht so schnell weg. 

  

Nächsten Tag ging es zu Bob & Bobbie. Den Weg zum Bett musste ich mir erklettern.

   
 

Normalerweise ignoriere ich Bauarbeiten-Schilder, da man fast immer mit dem Fahrrad vorbeikommt. Doch diemals sollte es wohl nicht so sein.  

  
Nach fast zwei Wochen ging es dann mal wieder auf einen Campingplatz in einem Park . Nächsten Morgen wurde ich von den Nachbarn zum Frühstück eingeladen. Es gab sehr leckere selbstgemachte Blaubeeren-Pancake.

  

Unterwegs habe ich Cody und seine Frauin einen Eisladen kennengelernt. Sehr spannendene Geschichte und danke für das Eis und Essen. 

  
Gut gestärkt habe ich Michigan verlassen und bin in den Bundesstaat Indiana gewechselt und dank der Zeitverschiebung wurde mir 1 Stunde geschenkt. :) 

 

Bevor es nach Chicago ging, bin ich noch bei dem Jäger Dennis untergekommen. 

  
 Bald erfahrt Ihr mehr über Chicago! :) 
  

Niagarafälle - Ein Traum! 

Donnerstag, 13.08.2015

Bevor es zu den Niagarafällen ging, machte ich noch einen Stopp bei Evan & Suzette. Die beiden haben schon viele Länder mit dem Fahrrad bereist. Besonders faszinierend waren Ihre Geschichten aus Vietnam. :)  

 

Als Erstes besichtigte ich die Niagara Falls mit dem Boot. Auf der linken Seite von mir sind die amerikanische Niagarafälle und auf der rechten die canadaische Niagarafälle. 

  
  

Nächsten Tag hatte ich eine Couchsurfing Unterkunft bei Karen, die nur zwei Kilometer von den Niagarafällen entfernt wohnt. Morgens wollte ich dann über die Rainbow-Brücke das erste Mal in die USA einreisen und die Niagarafälle von der amerikanischen Seite betrachten. Das US-Grenzpersonal war super unfreundlich und nach einer Stunde Wartezeit, 10 Fingerabdrücke, 6 $ Gebühr und einem Foto durfte ich die Grenze passieren. Doch das Warten hatte sich gelohnt.

  
  

Die beste Attraktion war wohl „Cave the Wind". Dort konnte ich auf einem Holzsteg ganz nah an die Niagarafälle herankommen. War eine gute Erfrischung und hat großen Spaß gemacht. 

  
   
 

Nach ein paar Stunden hab ich alles auf der amerikanischen Seite gesehen und es ging wieder zurück nach Canada. Die canadischen Grenzbeamten waren, wie üblich, sehr freundlich. :) Zum Schluss ging es dann noch hinter die Niagarafälle. 

  
 

Dort wird einem erst die Masse der Wassermenge bewusst. Über 2,2 Millionen Liter Wasser stürzen pro Sekunde die Niagarafälle hinab.   

  
 

Die Niagara Falls während der Nacht. 

 

Nächste längere Pause wird in Chicago gemacht. 

  

Toronto - Die Multikulti-Stadt

Montag, 10.08.2015

Morgens gab es noch leckere selbstgemachte Pancakes, bevor ich mich auf dem Weg Richtung Toronto gemacht habe. Ich bin weiterhin dem Waterfront-Trail gefolgt, der direkt am Lake Ontario ist.  

 
Sehr schöne Aussichten. 

  
In Toronto finden gerade die Paralympics statt. Auf meiner Tour gab es dort kostenlose Hot-Dogs & Hamburger. Was für ein Timing! :) 

   
Den ersten Tag in Toronto bin ich bei Alex untergekommen. Da er aber noch bis abends arbeiten musste, lag der Haustürschlüssel im Briefkasten. Die Canadier sind so offen und vertrauensvoll! Unglaublich. Abends aß ich das erste Mal Austern. :) 

  
Nächsten Tag ging es auf den ca. 500 Meter hohen CN Tower. Ich hatte eine super Aussicht auf die Stadt. 

  

  

Nachmittags traf ich noch einen Deutschen in einem Cafe, damit ich bloß nicht das Deutsch sprechen verlerne. :D Abends hatte ich die Unterkunft gewechelt und bin bei einem Iraner untergekommen. Zusammen sind wir dann noch in ein Fitnessstudio gegangen, was ein schöner Ausgleich zum Fahrrad fahren war. Nächsten Morgen ging es dann mit Lion, ebenfalls aus Deutschland, Toronto Island mit dem Fahrrad besichtigen.  

   
   
Gegen Abend wechselte ich ein letztes Mal meine Unterkunft und bin bei Rob untergekommen. Seine Frau stammt von den Philippinen ab. Ein sehr spannendes Land, aber mit über 7000 Insel bestimmt nicht fahrradfreundlich. Abends ging es dann mit den Beiden noch die geheimen Ecken von Toronto besichtigen und auf ein Straßenfest im Greek Town. 

   

In den drei Tagen habe ich gemerkt, dass Toronto das Zuhause vieler Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten ist. Sei es im China, Italian, Greek oder Portuguese Town. Sehr spannend! 

Die Canadier mögen ihr Ahornblatt wohl so doll, dass sie es sogar auf die Straße asphaltieren. Sehr schön! -:)

 

Heute mache ich noch einen Zwischenstopp in Hamilton bei Sarah, bevor es morgen zu den Niagarafällen geht. :)    

  

Kingston

Donnerstag, 06.08.2015

Bevor ich Richtung Kingston fuhr, blieb ich noch eine Nacht bei Dan in Aylmer. Dan erzählte mir von seinem Freund, der im Winter im Norden von Canada auf der Iceroad eine Fahrradtour inklusive Zelt unternommen hat! Wahnsinn!

 
Nächsten Morgen ging es dann südlich auf den Trans Canada Trail. Der Weg dorthin war sehr entspannt, da sonntags einige Hauptverkehrsstraßen in Ottawa und Umgebung gesperrt sind und nur für Fahrräder geöffnet sind.

 
Nach 20 KM auf dem Trans Canada Trail kam ich ins Gespräch mit Mark, einem Rennradfahrer. Nachdem ich ihm erzählte habe was ich vorhabe, fragte er mich, wo ich heute plane zu schlafen. Und so antwortete ich: „Irgendwo zwischen Ottawa und Kingston plane ich das erste Mal wild zu campen". Er fragte mich dann, ob ich nicht auf seiner Cottage (vergleichbar mit Ferienwohnungen) übernachten möchte. Wurde wohl nichts aus dem wild campen. :) Er fuhr dann schonmal vor und gab mir seine Adresse. Allerdings habe ich mich das erste Mal verfahren in Canada. Die Cottage lag Mitten im Nirgendwo, wo selbst mein GPS-Gerät versagte. Doch Mark kam mir entgegen und holte mich dann mit seinem Wagen ab.

 

Die Cottage war direkt an einem See, indem ich mich später noch abkühlen konnte. :)
 

Gestärkt ging es den nächsten Morgen in die 80 KM entfernte Stadt Kingston. Untergekommen bin ich bei dem Student Artem. Abends haben wir Freunde von ihm getroffen und gingen zu einem pakistanischen Buffet. Sehr lecker und scharf. :)

 
Nächsten Abend ging es dann auf einen Caravan-Campingplatz, der mich stolze 30 Dollar kostete. Allerdings bin ich erst um 21 Uhr angekommen und so durfte ich das Zelt im Dunkeln aufbauen. :) 

 


Nächsten Tag bin ich eigentlich nur den Highway 2 gefolgt, bis ich in Whitby bei Kirsten angekommen bin. 

 
 Selbst die Banken in Canada haben einen "Drive-Through-Schalter"!!!



Nachdem mein neuer Fahrradständer auch den Geist aufgegeben hat, habe ich mir jetzt einen E-Bike Ständer gekauft, der bisher sehr gut ist. :) 

 
Heute heißt es nochmal 60 KM radeln, bis ich in Toronto bin.

Ottawa

Sonntag, 02.08.2015

Nachdem ich Montreal im Dauerregen verlassen hatte, kam die Sonne raus und die Temperatur erreichte bis zu 36 Grad. Das ist Canada! :) Auf der Strecke fuhr ich durch ein Indianer-Reservat (First Nations) durch. Besonderheit ist, dass diese Einwohner keine Steuer zahlen müssen. 

 

Dannach radelte ich in die vierte Provinz Canada's: 

    
Bevor es in die Hauptstadt Canada's ging, machte ich noch einen Stopp bei Lavi und Steve. Lavi kommt aus Rumänien, Steve aus Sri Lanka und das Kind wurde in Canada geboren. Im September zieht die Familie nach Ecuador. Eine Einladung habe ich schon bekommen, sie in Ecuador besuchen zu kommen. Wer weiß wo mich meine nächste Fahrradreise hinführt? Südamerika!? :) 

 

Gestärkt, dank dem leckeren scharfen Essen, ging es dann nach Ottawa. Nachdem ich keinen Supermarkt für eine Erfrischung fand, tauchte ein Bauernhof auf, der selbstgemachtes Eis verkauft. Als ich das Eis bezahlen wollte, fragte die Bäuerin mich, woher ich komme und schenkte mir daraufhin das Eis. Was für eine nette Geste. :) 

 

In Ottawa bin ich bei Theresa für eine Nacht untergekommen.

 

An das Leitungswasser werde ich mich wohl nie gewöhnen können. Der Chlor-Gehalt ist extrem hoch. Zum Glück gibt es dann aber in den Supermärkten fahrradfreundliche Wasserflaschen. ;)

 
Nächsten Tag ging es dann Ottawa per Fahrrad besichtigen. Theresa begleitete mich die Hälfte der Strecke und zeigte mir den Weg.

 

 Man erkennt den britischen Charme an den Gebäuden. :)

 
 
 
Heute konnte ich das Straßenkünstler-Festival in Ottawa besuchen. 

 
Wenn man schonmal in der Hauptstadt ist, kann man auch gleich mal die deutsche Botschaft besuchen gehen. Und was habe ich da gefunden? 

 
Morgen geht es dann weiter Richtung Kingston. Und in ein paar Tage, sollte ich auch schon in Toronto ankommen. :)

Danke für Eure zahlreichen netten, motivierenden und hilfreichen Kommentare! :)