Runter vom Snowboard - Rauf auf´s auf Fahrrad!

Donnerstag, 17.03.2016

Nach einer atemberaubenden Wintersaison und dem bevorstehenden Frühlingsanfang verlasse ich Lake Louise und reise weiter mit meinem Fahrrad. Morgen ist mein letzter Arbeitstag und am Freitag geht es das erste Mal wieder mit meinem Gepäck auf den Highway. Die Spannung wächst und die Vorfreude ist unbeschreiblich. Ähnlich erging es mir vor meiner Reise in Deutschland. Doch bevor ihr wieder von meinen Fahrrad-Erlebnissen hört, hier nochmal ein kleiner Bericht meiner zweiten Hälfte im traumhaften Lake Louise im Banff Nationalpark.

In dieser Saison habe ich es geschafft, nahezu 50 mal auf mein Snowboard zu steigen. Ein Traum, wenn Snowboarden zum Alltag wird. Ich endecke immer neue kleine Abfahrten im Skigebiet. Und so wurden die letzten Male auf dem Berg besonders genossen, um unter anderem noch einmal den Ausblick zu genießen. Laut meiner App bin ich über 600 KM Strecke mit meinem Snowboard gefahren. Letztes Wochenende gab es noch das RedBull Nordix Event. Dort sind Sportler mit Langlaufskier über Schanzen gesprungen. War sehr unterhaltsam anzucken, wie die meisten gestürtzt sind und danach einfach weitergefahren sind.

Ein Highlight während meiner Zeit hier, war sicherlich die Snowmobil-Tour. Mit einem Guide ging es in einer 5-er Gruppe durch die Wälder. Bis zu 70 km/h konnten wir im Schnne fahren. Gestartet sind wir bei 1000 Höhenmeter und sind auf 2000 Höhenmeter hochgefahren. Begrüßt wurden wir am Anfang gleich von einem Reh.

Als wir oben angekommen sind, gab es ein Lagerfeuer mit Grillfleisch. Das sogenannte S´more durfte natürlich nicht fehlen. Dabei handelt es sich um eine nordamerikanischen Lagerfeuer-Snack. Bestehend aus einem Stück schmelzender Schokolade und einem gerösteten Marshmallow eingebettet in zwei Kräcker.

Fazit --> Unbedingt Zuhause selber ausprobieren!

Während meiner Zeit hier habe ich auch die Gelegenheit genutzt, Cross-Country-Ski (Langlauf) auszuprobieren. Zusammen mit Lisa, einer Freundin aus Kiel (!), die ich in Lake Louise getroffen habe, ging es zum Moraine Lake. Die Welt ist klein! Bei traumhaften sonnigen Wetter haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Seht selber...

Nach ca. 10 KM war das Ende der präparierten Strecke in Sicht. Um aber den Moraine Lake zu erreichen, mussten wir durch ein Lawinengebiet einem kleinen Trail im Tiefschnee folgen. Der Unterschied war gleich zu merken, als ich in den weichen Schnee gefallen bin.

Doch der Weg dahin hat sich gelohnt. Die Aussicht ein Traum. Unterwegs haben wir auch wieder einige Tierspuren entdecken können. Der erste Sonnenbrand 2016 war dabei inklusive!

Nach ca. 30 KM wieder unten im Tal angekommen, war der Muskelkater tagelang zu spüren. Es war trotzdem ein super Erlebnis. 

Mit einem Freund habe ich auch den zugefrorenen Lake Minnewanka in Banff besucht. Genießt einfach den Anblick.

 

Mein Großcousin Bernie, aus Calgary, hatte auch noch die Möglichkeit, mich für einen kleinen Snowshoeing Trip zu besuchen.

Einen anderen Tag habe ich mit Freunden die Natural Bridge im Yoho Nationalpark besucht.

 

Auf dem Rückweg haben wir die ersten Wapitis gesehen. Mitten auf den Gleisen waren diese seelenruhig am Essen.

Spontan bin ich mit Shivdev, einem Freund vom Fairmont Hotel, einen Abend nach Banff gefahren. Shivdev ist in Indien geboren und in Dubai aufgewachsen. Da alle Fairmont-Mitarbeiter Rabatte bei anderen Fairmont-Hotels bekommen, konnten wir für 100 $ im Fairmont Banff Springs Hotel einchecken. Normalerweise bezahlt man über 600 $ die Nacht. Am Anfang konnte ich das nicht nachvollziehen. Doch als wir am nächsten Morgen die Vorhänge aufgemacht haben und die phänomenale Aussicht auf die Berge genoßen haben, wurde mir einiges klar.

Drei mal ist schon ein Eichhörnchen in mein Zimmer gesprungen und wollte meine Macadamia Cookies aufessen. Beim vierten Mal hatte ich vergessen mein Fenster ganz zu schließen, als ich zur Arbeit gegangen bin. Folge: Zwei Schokoladenbonbons und zwei kleine Brötchen sind aufgegessen worden. Am Tatort wurden drinnen sowie draußen Verpackungen gefunden und Fußabdrücke im Schnee hinterlassen, die einem Eichhörnchen sehr ähneln. Message an das Eichhörnchen --> Nimm den Müll gefälligst mit, wenn du schon meine Sachen wegfrisst. Dabei darf man nie vergessen, dass ich in einem Nationalpark wohne. :)

Bei Temperaturen um die 0-Grad herum mussten wir als Housman mehrmals helfen, das Dach vom Schnee zu befreien. Dabei mussten wir den Schnne teilweise mit Schubkarren wegtransportieren. Das ist Canada! Bis auf einen Stornsteinbrand in dem Restaurant des Hotels ist nichts weiteres aufregendes auf der Arbeit passiert. Ach doch warte, da war doch noch was! Wenn ich morgens von asiatischen Mitarbeitern mit einem "Moin" begrüßt werde, weiß ich, dass der Deutschunterricht während der Arbeit etwas gebracht hat. Und nein nicht alle Deutschen tragen Lederhosen, essen fast nur Weißwurst mit Sauerkraut und besuchen alljährlich das Oktoberfest.

Das letzte Mal habe ich eine Couchsurferin aufgenommen. Diesmal aus Quebec, Canada. Auch mal schön Gastgeber zu sein, wenn man bald wieder häufig als Gast in Canada und den USA unterwegs ist.

Auf eine kleine Übungstour konnte ich meine Fahrradreifen mit Spikes testen. Fährt sich super auf Eis. Eine kleine Aussicht auf die Berge und die Bahn hatte ich dazu auch noch.

Während des Winters habe ich einige Male das Recreation-Center besucht, um an Indoor-Cycling-Events teilzunehmen. 

Ich wünsche Euch einen schönen Frühlingsstart und schon bald hört ihr wieder von meinen Fahrrad-Erlebnissen.

Vielen Dank bis hierher für eure tolle Unterstützung!