Die Rocky Mountains - Ein Traum!

Mittwoch, 07.10.2015

Bevor ich wieder auf's Fahrrad gestiegen bin, ging es noch den letzten Abend in Calgary zu einem koreanisches Restaurant. Der Inhaber hatte sich gerade über seine "Permit Residence" gefreut. Als wir dann abends zurückkamen, musste ich feststellen, dass der Hund all meine Powerriegel und Traubenzucker aus meiner Lenkertasche gegessen hatte. Vielleicht war es ein Test für die vielleicht bevorstehenden, hungrigen Bären?

Nächsten Morgen ging es dann vollgepackt mit meinem Winterklamotten nach Canmore in die Rocky Mountains. An diesem Tag hatte ich mir überschaubare 100 KM vorgenommen und konnte die ersten Erfahrungen mit den Höhenmetern machen. 

Unterwegs habe ich dann die ersten Bergschafe gesehen.

 

Die Nächte werden kälter und um so größer ist die Freude über ein warmes Bett. Diesmal bin ich bei Paul angekommen. 

Nächsten Morgen ging es dann ins 25 KM entfernte Banff. Wohl einer der berühmtesten Orte Canadas. Dort musste ich das erste Mal (!) während meiner Reise ein Hostel buchen, da ich weder auf warmshowers.org noch auf couchsurfing.com einen Gastgeber finden konnte. 

Da ich mein Glück nicht herausfordern wollte, habe ich fast meine ganze Ausrüstung in die Schließfächer eingeschlossen.

Nachdem ich mich im Hostel eingecheckt habe, ging es zum Job Center. Dort hatte man mir noch einige Tipps geben können für die bevorstehende Jobmesse am nächsten Tag. Danach bin ich noch mit anderen deutschen Reisenden zum Lake Louise gefahren. Stolze 68 $ für eine Stunde Kanu fahren haben wir bezahlt. Ist zwar teuer, doch die Aussicht ist wunderschön!

  

Abends ging es dann in den 40 Grad heißen Hot Spring Pool in Banff, bevor es noch in eine Bar ging. Ratet wie viele Nationalitäten an diesem Tisch sitzen?

Richtig, zwei! 7 x Germany und 1 x Scotland! Da hat man sich doch fast wie zuhause gefühlt. Dabei habe ich Lion getroffen, mit dem ich bereits in Toronto etwas unternommen habe. Die Welt ist klein!

Ich wusste ganz genau, warum ich Hostel bis dato vermieden habe. Ein kleiner Raum mit fünf anderen Gästen musste ich mir teilen und natürlich wurde laut geschnarcht. Doch für 38 $ war es noch vergleichsweiseeine günstige Nacht, wenn ich bedenke, dass man für einen Zeltplatz im Banff National Park stolze 33 $ bezahlen darf. 

Am nächsten Morgen ging es dann zur Jobmesse. Schon nach einigen Minuten waren hunderte Bewerber an den Firmenständen.

Am Nachmittag ging es dann nochmal auf's Rad nach Lake Louise über den Highway 1a, der wesentlich ruhiger ist als der Highway 1. Da ich mich jetzt in den Bergen befinde, ist die Sonne schneller weg und so bin ich in die Nacht reingefahren. Da mein Gastgeber Carl noch bis 22 Uhr arbeiten musste, bin ich in ein Restaurant gegangen, das Carl mir empfohlen hatte. Bei einer heißen Suppe konnte ich mich gut aufwärmen, denn mittlerweile war es draußen nur noch 3 Grad. Später wurde ich von einer Gruppe gefragt, ob ich mich nicht dazusetzen möchte. Nach ein paar netten Unterhaltungen, wurde mir auf einmal ein großer Eisbecher, inklusive einer Schokoladensauce und einem Cookie, gebracht. "Liebe Grüße von Carl", hieß es dann. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass mein heutiger Gastgeber im benachbarten Hotel arbeitet. Darrin, einer aus der Gruppe, bot mir dann noch an, mich morgen mit seinem Pick-up nach Golden mitzunehmen, da er dort wohnt. 

Abends habe ich dann Carl getroffen und bin mit ihm in seine Wohnung gegangen, die das Hotel stellt. Eine sogenannte staff accommodation. Morgens traf ich dann Darrin.

Auf dem Weg nach Golden gind es nun in die nächste und wahrscheinlich letzte Provinz Canadas: British Columbia. Zwischendurch mussten wir noch ca. 30 Minuten auf dem Highway warten, da gerade eine Sprengung von Felsbrocken durchgeführt wurde. Die Straße dorthin war an einigen Stellen sehr eng, kurvig und ohne Seitenstreifen. Und so war ich ganz froh darüber, dass ich mit dem Auto mitgenommen wurde. 

Wie sich dann herrausstellte, besitzt Darrin mehrere Ferienhäuser und bot mir an, einige Tage bei ihm unterzukommen. Am diesem Tag habe ich mitgeholfen, Feuerholz zu den Ferienhäuser zu bringen.

Falls jemand mal nach Golden kommen sollte, kann ich auf jeden Fall empfehlen mal einen Blick auf die Ferienhäuser zu werfen. Eine traumhafte Aussicht. www.cedarhousechalets.com

Die Ferienhäuser waren gerade von einer großen Zahnarztpraxis in Calgary belegt. Da Darrin den Chef gut kannte, konnten wir an ihrem Programm teilnehmen. Abends ging es leckere Burger mit der gesamten Belegschaft essen. 

Am nächsten Morgen sind wir wandern gegangen. Der Weg auf dem Berg war holperig und ich habe das erste Mal verstanden, warum man so einen großen Pick-up besitzen muss. 

Spontan ging es dann bei 5 Grad Außentemperatur und auf 2500 Höhenmeter baden. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, was es heißt, KALT zu schwimmen. 

Nachmittags haben wir dann Frisbee Golf (auch Disc Golf geannt) gespielt. 

   

Am folgenden Tag habe ich mich auf dem Weg gemacht zu meinem nächsten Gastgeber über Couchsurfing. Dieser baut gerade ein "Earthship", welches ökologisch nachhaltig gebaut wird. Der Weg dorthin war eine Belastung für mein Fahrrad, da das "Earthship" auf einem Berg ist und der Weg eine Schotterpiste ist. Die Wände bestehen aus Reifen mit Schlamm und Zement. 

 

Das ist mal eine "Küche" mit Ausblick und eine einfallsreiche Solardusche, eine Toilette mit Sturzgefahr und ein kleines Häuschen. :)

Ferienhaus

Geschlafen habe ich in einem bereits aufgebauten Zelt mit super Ausblick auf die Berge. Doch an diesem Morgen war es sehr neblig. 

Angekommen bin ich abends in Radium Hot Springs bei Warmshower-Gastgebern. Am Anfang dachte ich, dass das eine Attrappe ist, bis ich festgestellt habe, dass mehere Rehe in den Gärten ganz entspannt ihr Gras essen. 

Am nächsten Morgen ging es dann mit einem Oldtimer in das Panorama Skigebiet. Dort hatte ich mein erstes Job-Interview als Lift Operator. 

Nachmittags machte ich mich auf den Weg in den nächsten Hot Spring. Abends hatte ich den ersten Platten und der Schlauch musste gewechselt werden. Zum Glück ist mir das abends bei meinem Gastgebern aufgefallen und nach 6500 KM vertretbar.

Heute ging es mit einer Gruppe wandern. Eine schöne Landschaft, frische Luft und unterschiedliches Gelände. War ein super Tag!

  

 

Der größte Paddel der Welt:

DREAM as though you have nothing to lose!

BELIEVE as though anything is possible!

LOVE as though your heart knows no bounds!

LIVE as though there is only today!