Das Radeln hat ein Ende! Nach 11700 KM ist es vollbracht!

Donnerstag, 28.07.2016

Nach fast 1 1/2 Monaten habe ich wieder Zeit gefunden, meinen Blog weiterzuschreiben.

Schauen wir zurück: Mitte Juni habe ich Los Angles verlassen, um mich auf die letzten Kilometern meiner Fahrradreise zu begeben. Das Endziel heißt San Diego. 250 KM liegen noch vor mir. Doch da ich gut in der Zeit bin, kann ich am Ende etwas entschleunigter radeln. Von meinem Host in LA Downtown bin ich zu meinem nächsten Host Farhard nach Hawthorne gefahren, welches in der Nähe vom Flughafen ist. Dort konnte ich bereits einige Sachen lagern, die ich nicht mehr bis San Diego brauchen werden. Denn sowohl mein Flug nach Mexiko als auch mein Heimflug starten vom Flughafen in LA. Da es auf dieser Strecke keine Fahrradwege gab, hatte ich die Idee, das erste Mal eine kleine Strecke mit der Bahn zu fahren, um nicht mein Leben in der "Auto-Metropole" zu riskieren. Schon der Weg zur Bahnstation bestätigte meine Entscheidung. Stau auf einem 12-spurigen Freeway, der direkt durch Downtown LA führt.

Doch auch mit der Metro (Bahn) in LA zu fahren, ist eine Erfahrung für sich. Sicher habe ich mich nicht wirklich gefühlt. Dort laufen viele unterschiedliche Menschen durch die Gegend. Die einen betteln, andere wollen dir etwas verkaufen, manche belästigen andere Leute oder sprechen mit sich selber und das alles habe ich nur auf einer einstündigen-Fahrt erlebt. Was ist da sicherer? Mit der Bahn zu fahren oder sich doch lieber auf den verkehrsreichen Straßen zu begeben? Dauernd kamen Durchsagen in der Metro mit Verhaltenshinweisen und Möglichkeiten Hilfe zu suchen. Auch an jeder Metro-Station waren viele Sicherheitskräfte und Polizisten zu sehen. Wohl nicht zu unrecht. Ein älterer Mann hatte mein Fahrrad häufig berührt, wirres Zeug geredet und ist durch die Wagons gegangen. Als ich später aus dem Zug ausstieg, habe ich ihn später von drei Polizisten mit Handschellen abgeführt gesehen. Doch schließlich bin ich sicher bei meinem nächsten Host angekommen.    

Das nächste Tagesziel ist 40 KM entfernt und heißt Long Beach. Diesmal hatte ich einen ganz besonderen WS-Host. Denn Jack wohnt seit 27 Jahren auf einem Segelschiff im Hafen und ist auch begeisterter Radfahrer. Für zwei Nächte habe ich in der Gäste-Kajüte übernachtet inklusive schöner Sonnenuntergängen.

Am nächsten Morgen habe ich Long Beach erkundet und sogenannte Hydro-Bikes entdeckt, mit denen man auf Wasser radeln kann. Was für eine großartige Idee. Ich konnte natürlich nicht widerstehen, diese Fahrräder gleich mal auszutesten. Und ich muss sagen, sowas könnte ich mal öfter machen. Also seht ihr mich vielleicht schon auf meiner nächsten Fahrradtour auf Flüssen radeln. :)
Abends bin ich mit Jack und seinen Freunden lecker Spareribs essen gegangen. 

Nach guter Inspiration von den Hydro-Bikes ging es den nächsten Tag weiter ins 75 KM entfernte San Clemente. Im Hafen von Dana Point hatte ich durch Couchsurfing eine Einladung zum Segeln bekommen, die ich dankend angenommen habe. Und so bin ich mittags mit vier Leuten auf den Ozean segeln gewesen. Delphine haben wir für kurze Zeit sehen können, doch wir hatten auch ein Hund an Board, der uns beschützen wollte und dabei fast ins Wasser gesprungen wäre. Das wäre allerdings sehr gefährlich für ihn gewesen, da in der Nähe auch hungrige Seelöwen sind. Also mussten wir den Hund überall festhalten, wo es nur ging. 

Abends radelte ich noch 10 KM zu meinem WS-Host. Dort sind wir morgens leckere Pancakes mit Blaubeeren essen gegangen. Auch eine kleine Wanderung haben wir unternommen und konnten so schöne Aussichten genießen.

Mittlerweile haben wir den 20. Juni und heute heißt mein Tages- und Endziel SAN DIEGO! Doch so einfach sollte der letzte Tag nicht werden. Morgens hatte mich mein Host John für 15 KM begleitet, um mir die beste Route zu zeigen. Später kam ich zu einer Kreuzung und hatte eigentlich zwei Möglichkeiten. Entweder auf der Interstate (wie Autobahn nur größer) weiterradeln oder durch einen Militärstützpunkt der Marine durchfahren, was normalerweise aber nur für Amerikaner erlaubt ist. Doch da der Seitenstreifen auf der Interstate wegen Bauarbeiten geschlossen war, fragte ich einen Marine-Offizier am Eingang, ob es möglich sei auch als deutscher Staatsbürger dort durchzufahren. Aufgrund der Ereignisse machte er für mich eine Ausnahme und so konnte ich 20 KM durch den Stützpunkt durchradeln. Es ist wie eine eigene Stadt mit Wohnsiedlungen, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Supermärkten etc.

Die letzten Kilometer vor San Diego wurden noch einmal hügelig, doch konnten mich nicht mehr von meinem Ehrgeiz abhalten.

Und dann habe ich den Hafen von San Diego endlich erreicht. Ein unbeschreibliches Gefühl nach fast einem Jahr an seinem Endziel anzukommen und über 11700 abgeradelte Kilometer hinter sich gelassen zu haben. Dieses Jahr bin ich über 4600 KM geradelt. Abends habe ich das letzte Mal mein Zelt aufgeschlagen und war für 3 Tage bei meinem Host Judd & Victoria.  

Am nächsten Tag bin ich vollständigerweise an die Grenze zu Mexiko gefahren. Der Grenzübergang San Diego/Tijuana ist einer der meistgenutzten in den USA. Unterwegs wurde mir noch ein Sattel mit Stange angeboten, der natürlich nicht geklaut sei. Am frühen Morgen nahm ich die Fähre auf die Halbinsel Coronada. Dort befindet sich ein großer Marine-Stützpunkt und ich konnte gerade beobachten wie ein großes Kriegsschiff in den Hafen einläuft. Am Strand habe ich von weitem einige Übungen von der Marine verfolgen können.

Nach 35 KM bin ich an der Grenze angekommen und wollte die Straße direkt an der Grenze längs fahren. Doch schon nach kurzer Zeit kaum ein Auto von der "US Border Patrol" Einheit angefahren, um mir mitzuteilen, dass ich die Straße nicht befahren darf. Und so bin ich einen kleinen Umweg zum International Friendship Park gefahren. Das ist der westlichste Punkt der Grenze, wo der Grenzzaun direkt in den Pazifischen Ozean führt. Zurück nach San Diego bin ich über das Festland geradelt.

 

Am darauffolgenden Tag habe ich mir den Hafen angeguckt und das ehmalige Kriegsschiff USS Midway angeschaut, welches heute in ein riesiges Museum umgewandelt wurde. Damals waren über 3500 Soldaten auf dem Schiff untergebracht. Hier ein paar Bilder, um einen kleinen Eindruck zu bekommen.

 

Am nächsten Tag habe ich den Host gewechselt und bin für zwei Tage bei Ric untergekommen. Mittags ging es auf einen kleinen Flugplatz in der Nähe von der mexikanischen Grenze Fallschirmspringen. In dem sehr kleinen Flugzeug flog ich mit weiteren vier Leuten inklusive Pilot in die Luft und konnte erstmal für 15 Minuten einen Rundflug über San Diego genießen, um auf 3000 Höhenmeter zu kommen. Als wir rausgesprungen sind, hat mein Tandem-Partner bei der Hälfte den Faltschirm geöffnet und wir flogen bis zu 200 km/h durch die Luft. Die ersten Sekunden des freien Falls waren die besten.

Danach ging es in den weltberühmten Zoo von San Diego mit meinem Host Ric. Neben einem Panda, Elephanten, Koalas, Giraffen war so ziemlich jede Tierart dort vertreten.

Meine absoluten Lieblingstiere sind Schildkröten geworden. In meinem nächsten Blogeintrag über Mexiko erfahrt hier mehr darüber. Hier mein Lieblingsbild von Galapagos Schildkröten.

Nächsten Tag ging es für eine Nacht noch zu einer Host-Familie, die ich beim Segeln kennengelernt habe. Am darauffolgenden Tag habe ich die Bahn "Pacific Surfliner" zurück nach LA genommen. Der Zug fährt direkt an der Küste entlang und so konnte ich nochmal die Aussicht zum Schluss genießen.

 

Nach einer entspannten Bahnfahrt ging es noch einmal in die verrückte Metro bis ich es wieder zu Farhard geschafft habe. Dort habe ich mein Fahrrad und meine gesamte Outdoorausrüstung gelagert, um nur mit einem Rucksack für zwei Wochen in Mexiko zu reisen.

Danke an jeden einzelnen, der meine Reise unvergesslich gemacht hat. Vielen Dank an meine Familie, Verwandten und Freunde. Ohne eure Unterstützung wäre meine Reise kaum möglich gewesen!
Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Sponsoren Selle Royal, Roeckl Sports, Fritz-Berger und Voss Spezial-Rad für die hilfreiche Ausrüstung.

Wenn du dir mal einen hochwertigen Fahrradsattel zulegen willst, lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Homepage von Selle Royal:

www.selleroyal.com

Du brauchst Fahrradhandschuhe, die dir dabei helfen keine Schmerzen an den Händen und Gelenken zu haben? Dann bist du bei Roeckl Sports genau richtig:

www.roeckl.de

Du gehst bald wieder campen und möchtest dein Equipment aufbessern? Dann schau dir mal die große Auswahl bei Fritz & Berger an:

www.fritz-berger.de

Du möchtest einen schönen Fahrradhelm? Die Marke Nutcase ist auf jeden Fall zu empfehlen. Zu haben gibt es ihn hier:

www.voss-spezialrad.de

 

Schon bald berichte ich hier auf meinen Blog über meine erlebnisreiche Zeit in Mexiko. Hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack was euch erwartet:

Manchmal wissen wir den Wert eines Moments so lange nicht zu schätzen, bis er zur Erinnerung wird.

Rahmenbruch - ist die Fahrradreise vorbei?

Mittwoch, 15.06.2016

Bevor es nun nach einer schoenen Zeit in San Francisco wieder auf mein Bike ging, habe ich mich noch mit Ben, einem anderen Fahrradfahrer getroffen, den ich waehrend meiner Zeit in Arizona kennen gelernt habe. Ben ist fuer den Boys & Girls Club unterwegs, was mit dem Pfadfinderverband vergleichbar ist.

Ende Mai ging es dann etwas leichter in meinen Satteltaschen weiter, denn ich konnte meinem Dad einige Sachen mit nach Hause geben. Das Wetter war an diesem Tag sehr wechselhaft. Eine Mischung aus Nebel, Bewoelkung und Sonnenschein, welches sich alle 30 Minuten geaendert hat. Das heisst Jacke anziehen, Jacke ausziehen. An diesem Tag war Memorial Day und die Amerikaner gedenken an die Gefallenen im Krieg. Viele Strassen wurde aus diesem Grund in SF gesperrt, was es sehr angenehm gemacht hat, aus der Stadt rauszukommen.

 

Am Abend ging das Abenteuer weiter und ich habe John und seine Frau Amenda in Pescadero getroffen, die mir den Weg zu ihrem Yurt (Rundzelt) erklaert haben. Dort angekommen, haben sie schon auf mich mit ihrem Jeep gewartet. Das Fahrrad habe ich unten stehen lassen und dann sind wir gemeinsam zu ihrem Zeltlager einen sehr steilen Waldweg hochgefahren. Die Idee des Yurts kommt urspruenglich aus der Mongolei. John und Amenda benutzen es als Ferienhaus. Die Outdoor-Dusche allein ist schon spektakulaer.

Am Morgen ging es dann wieder runter zu meinem Fahrrad. Und wie ich feststellen musste, hatte ich meinen naechsten platten Reifen. Das zerstoert meine gute Statistik und so ist es mein dritter Platten waehrend meiner gesamten Reise. Damit kann ich immernoch gut leben. :)

Heute geht es zur Surferstadt Santa Cruz. Mittags habe ich frische Erdbeeren bei einer Farm gekauft und hatte mit dem Verkaeufer noch ein sehr nettes Gespreach ueber die Welt. Er ist ein Veteran aus Vietnam und hat eine sehr positive Einstellung. Zum Abschied hat er mir nur eins mit auf den Weg gegeben: Suche nicht wie ein Adler nach Glueck, sondern gehe mit deinem Herzen voran. Abends bin ich dann bei Rita angekommen und habe am naechsten Tag mir Santa Cruz nochmal angeguckt. Dabei konnte ich ein sehr interessantes Naturschauspiel von zwei Voegeln beobachten.

Eigentlich wollte ich nach meinen Ruhetag frueh aufstehen, doch ich wurde ein bisschen zu frueh geweckt. Um drei Uhr Nachts bin ich auf einmal mit einem sehr starken Gestank in der Nase aufgewacht. Sowas hatte ich vorher noch nie gerochen. Ein Bauernhof ist nichts dagegen. Selbst Deo hat kaum geholfen. Irgendwie konnte ich dann mehr oder weniger wieder einschlafen. Wie Rita mir morgens erzaehlt hat, war gestern Nacht ein Stinktier im Garten und hat sich wie auch immer erschreckt und seine "Ladung" direkt vor meinem Fenster abgeladen! Doch am schlimmsten sei es im Fruehling, wenn die Jungen zur Welt kommen und das "pupsen" kaum kontrollieren koennen, erklaerte mir Rita.

Doch dann ging es mit etwas Verspaetung auf nach Monterey mit reichlich frischer Luft. Der Weg fuehrte mich durch riesiege Erdbeer-Plantagen, die grosstenteils vom Unternehmen Dole gefuehrt werden, der groesste Hersteller und Vermarkter von Obst und Gemuese weltweit. Groestenteils sieht man auf den Feldern Mexikaner arbeiten.

Und jetzt kommt der Tag, den ich so schnell nicht vergessen werden. Am Morgen habe ich mich mit starken Nebel auf den Weg Richtung Big Sur gemacht, Kalifornies schoensten Kuestenabschnitt, wie viele zu mir gesagt haben. Als ich Monterey verlassen haben, wurde es einsam. Die naechste Stadt ist 200 KM entfernt. 30 KM hinter Monterey fing auf einmal mein Hinterrad an zu wackeln. Ich dachte: mal wieder haetten sich ein paar Speichen geloest. Also angehalten, Satteltaschen abgenommen, nichts entdeckt, weitegefahren. Doch es war immer noch sehr wackelig zu fahren. Gleiches Prozedere von vorne: anhalten, Satteltaschen abnehmen, Fahrrad checken. Und dann habe ich es entdeckt --> RAHMENBRUCH! Kompletter Riss bei einer Stange vom Rahmen. Das ist wohl das Worst-Case-Szenario eines jeden Radfahrers. Was nun unternehmen im Niemandsland, ohne Netzempfang und bei praller Sonne? Ist es das Ende meiner Reise? Zurueck nach Monterey stand fuer mich ausser Frage, da der Weg viel zu hueglig war. Zudem ist es ein Aluminum-Rahmen. Da ware es sehr schwer einen passenden Schweisser zu finden. Und so wuehlte ich in meiner Ersatztuete rum und entdeckte ein starkes Klebeband. Ideal fuer den Notfall. Nachdem ich mehrmals den Riss abgeklebte und mit Kabelbindern versuchte, ein wenig mehr Stabilitaet zurueck zu gewinnen, konnte ich erstmal weiterfahren und habe es zum 50 KM entfernten Pfeiffer Big Sur State Park geschafft. Dieser war ausgebucht. Doch als Biker bekommt man immer einen Platz im Hiker/Biker Bereich zugewiesen. Dort waren bereits andere Fahrradfahrer, die ihr Lager aufgeschalgen hatten. Wir diskutierten natuerlich ueber verschiedene Moeglichkeiten, um meinen Rahmen zu reparieren. Ich entschloss mich dazu einen Hering von meinen Zelt am Rahmen mit Klebeband und einer Schelle zu befestigen. Doch das ist es was eine lange Fahrradreise ausmacht, es wird nie langweilig. :)

Doch die Landschaft war trotz des Rahmensbruchs wunderschoen.

Ein (Fahrrad-) Paar habe ich auf dem Campingplatz getroffen. Sie aus Frankreich, er aus England. Morgens haben wir gemeinsam gefruehstuckt und viele Eichhoernchen waren mal wieder auf der Jagd. Doch als wir nichts von unserem Fruehstueck mit den Eichhoernchen geteilt haben, wurde eines sehr aggressiv und hat mich in Fuss gebissen. So hatte sich die Tollwut-Impfung daheim auch gelohnt. 

 Das Schild sollte ich nicht unterschaetzen. Es wurden nochmal ordentlich hueglig, kurvig und eng.

Unterwegs hatte ich noch zwei andere Fahrradfahrer getroffen, die in der selben Richtung wie ich unterwegs waren, allerdings nur fuer ein paar Tage. Doch die Unterstuetzung konnte ich jetzt gut gebrauchen. Da es Wochenende war, musste ich mich sowieso nicht hetzen. Denn alle Autowerkstaetten haben sowieso geschlossen, um mein Fahrrad zu reparieren. Und so entschloss ich mich im 50 KM entfernten Kirk Creek Campground den Beiden Gesellschaft zu leisten. Da dort keine Moeglichkeit besteht Wasser oder Lebensmittel einzukaufen, ist die Frau von einen der Beiden gekommen und hat Feuerholz, indisches Essen und Wasser gebracht. Was fuer ein Glueck, die beiden getroffen zu haben. Durch den Nebel, wurde es abends recht frisch.

Am naechsten Tag ist das Ziel San Simeon Creek Campground. Heute waren was Highlights die See-Elefanten und Zebras.

Unterwegs haben wir auch Alpaks gesehen.

Abends haben wir noch einen anderen Radler auf dem Campingplatz getroffen, der gerade die Suedstaaten durchquert hat. Gemeinsam sind wir vier zu einem mexikanisches Restaurant gegangen und hatten anschliessend ein Lagerfeuer.

Naechsten Morgen habe ich mich wieder alleine auf den Weg gemacht und endlich die naechste Stadt nach 200 KM erreicht. In Baywood-Los Osos habe ich saemtliche Auto- und Bootwerkstaetten aufgesucht, um meinen Rahmen zu reparieren. Nach der 5. Werkstatt hatte ich Erfolg. Wir haben uns dazu entschieden zwei Eisenplatten an den Rahmen mit 2 Schrauben durch den Rahmen zu bestigen und zusaetzlich mit drei Schellen zu fixieren. Aehnliches Prinzip, als wenn man sich ein Bein gebrochen hat. Die 45 $ waren es wert und das Fahrrad macht soweit wieder einen soliden Eindruck.

 

Abends ging es dann zum WS-Host, der meine Kette super sauber gemacht hatte. Denn durch die Seeluft bildet sich extrem schnell Rost an der Kette.

Am naechsten Tag habe ich sehr spontan eine Einladung von einem CS-Host bekommen. Wir waren lecker Thai und Mexikanisch essen. Frueher hat er beim Militaer gearbeitet.

Das naechste Ziel hiess Lompoc. Fuer lange Zeit bin ich durch ein Air Force Gebiet gefahren. Da mein WS-Host noch auf der Arbeit war, hatte er mir erklaert wo ein extra Schluessel liegt. Die Situation ist natuerlich nicht neu, wie ihr wisst. Manchmal fuehle ich mich wie bei einer Schnitzeljagd. Der Spruch "Make yourself home" faellt bei jeder dieser Situationen. Immer wieder schoen zu sehen, wie vertrauentsvoll manche Menschen sind. Abends ging es zu einem Baseball Spiel von seinem Sohn. Sagen wir mal so, es gibt spannendere Sportarten! :)

Am naechsten Morgen ging es ins 85 KM entfernte Santa Barbara. Dazwischen war nichts, kein Supermarkt oder Tankstelle. Und so hab ich es nur knapp geschafft mit allem auszukommen was ich dabei hatte. Ich bin fuer drei Naechte bei einem WS-Host untergekommen. Abends wurde ich noch von einem Freund abgeholt, den ich noch vom letzten Jahr aus meiner Zeit in San Francisco kenne. Abdul kommt aus Saudi-Arabien und besucht gerade eine Sprachschule in Santa Barbara fuer ein Jahr. Die Stadt hat Fahrradwege wie in Amsterdam und spanische Architektur zu bieten.

Am naechsten Tag ging es nach Port Hueneme. Diese Stadt ist fuer seinen Navy-Stuetzpunkt bekannt. Ein seperater Fahrradweg fuehrte fuer ein Stueck direkt am Freeway entlang. Warum nicht immer so? Nachmittags habe ich noch meine Fuesse am Strand vertreten. Schwimmen ist durch den Wellengang viel zu gefaehrlich. Abends bin ich bei meiner naechsten CS-Host angekommen. Sie arbeitert bei Militaer als Offizierin. Aehnlich war auch unsere Begruessung.

Am darauffolgenden Tag hiess das Ziel Los Angles. Der Weg dorthin war erstaunlich gut. In Santa Monica fuehrte direkt ein Fahrradweg durch den Strand. Aufgefallen sind mir extrem viele Obdachlose und den Leuten macht es nichts aus, wenn die Kinder nur ein paar Meter weiter spielen. Auch als ich die Kueste verlassen habe, fahren die Fahrradverhaeltnisse noch super. Denn dank Google Maps bin ich neben einen Fluss gefahren ohne Autoverkehr. Die letzten 10 KM waren nur ein bisschen abenteuerlich. Ich haette schlechteres erwartet. Angekommen bin ich dann in Koreatown, wo meine naechsten WS-Host auf mich gewarten haben. Der Sandwich erinnerte mich sehr an die amerikanische Esskultur.

 

Gestern bin ich mit der Metro nach Hollywood zum Walk of Fame gefahren. Fazit: Kann man machen, muss man nicht. EInige Sachen waren schoen anzusehen.

Spaetestens in der Metro in LA faellt einem auf, das Kalifornien ein bilingualer Bundessstaat ist. Die Durchsagen sind auf Englisch und Spanisch, die Strassenschilder haeufig auch in Spanisch und teilweise die Werbung ebenfalls. So kann ich schonmal an meinem Spanisch weiterarbeiten. Denn nachdem ich naechste Woche in San Diego ankommen werde, fliege ich fuer zwei Wochen nach Cancun, Mexiko.

Every day is a journey and the journey itself is home. - Matsuo Basho

Amerikanische Westküste mit Dad!

Sonntag, 29.05.2016

Es sind mal wieder drei unvergessliche Wochen vergangen. Mit sehr viel Euphorie konnte ich mein Dad Anfang Mai am Flughafen von Seattle begruessen. Nachdem wir in eines der typischen amerikanischen Motels eingecheckt haben, sind wir mit der Bahn in Richtung Downtown Seattle gefahren, um uns einen Tag lang die Stadt anzugucken. 

Schon am naechsten Tag ging es auf's Fahrrad. Unser erstes Ziel heisst Shelton. Um den starken Verkehr suedlich von Seattle zu vermeiden, haben wir direkt die Faehre von Fauntleroy nach Southworth genommen. Auf der Ueberfahrt haben wir den Wind noch geniessen koennen, bevor das Thermometer auf bis zu 30 Grad anstieg ohne eine einzige Wolke am Himmel. Wie wir in einem netten Gespraech mit einer aelteren Dame auf der Faehre feststellen konnten, ist dieses heisse Wetter zu der Jahreszeit sehr untypisch fuer den Bundesstaat Washington. Doch besser als Regen. :) 

Im Hintergund konnten wir den Mount Baker noch ein wenig bestaunen, der immer noch mit Schnee bedeckt war.

Auf einmal hatte ich einen Platten irgendwo im nirgendwo. Wie ich feststellen musste, hatte sich ein sehr scharfes Metallstueck in meinen Reifen gebohrt. Da bringen einem auch nichts die Schwalbe Marathon Tour Plus Reifen. Bei unserem Glueck ist meine Fahrradpumpe gestern kaputt gegangen, als ich das Fahrrad von meinem Dad nach der Ankunft aufpumpen wollte. Was nun machen? Wir standen waehrend der Mittagshitze in einer sehr einsamen Gegend. Doch dann hatte ich die Idee, einfach bei den umliegenden Haeusern zu klingen. Und schon nach dem 3. Haus hatte ich eine Luftpumpe in der Hand. Doch das gehoert bei einer Fahrradreise dazu. Es laeuft nicht alles nach Plan. Ausserdem konnte ich so "ueberpruefen", ob mein Dad noch immer einen Schlauch wechseln kann. :)

Kurz vor der Ankunft in Shelton zu unserem ersten und letzten Warmshower Host, haben kleine Kinder frische Limonade verkauft. Das kam genau zur richtigen Zeit! 

Naechsten Morgen ging es gestaerkt bei sonnigem Wetter weiter. Heute ging es in den 125 KM entfernten Brucepark Park auf einen Campingplatz. Dabei haben wir den Highway 101 erreicht, den wir jetzt erstmal bis Nordkalifornien folgen. 

Am naechsten Tag haben wir den ersten entgegenkommenden Fahrradfahrer getroffen. Der Litauer ist in Los Angles gestartet und radelt nach New York. An diesem Tag haben wir die Grenze zum naechsten Bundesstaat Oregon ueberquert. Dabei mussten wir ueber eine 5 KM lange Bruecke, die es in sich hatte. Kaum Platz zum Fahren und starker Seitenwind. Doch nicht nur wir hatten viel Muehe die Bruecke zu ueberqueren, auch viele tote Moewen haben wir am Strassenrand gesehen.

Danach wurde es aber wesentlich besser mit den Fahrradverhaeltnissen. Nicht umsonst habe ich schon von vielen anderen Tourenradlern gehoert, dass Oregon ein sehr fahrradfreundlicher Bundesstaat waere. Ab jetzt hatten wir breitere Seitenstreifen. Dazu gab es auch noch eine kostenlosen und sehr informative Fahrradkarte. 

Am Abend sind wir in der Kleinstadt Cannon Beach angekommen. Fuer stolze 45 $ (!) haben wir einen Campingplatz gefunden. Das war bislang der teuerste Campingplatz, auf den wir jemals geschlafen haben. Doch dafuer waren wir sehr nah am Ozean und konnten abends noch einen Spaziergang am Strand unternehmen.

Am naechsten Morgen haben wir den ersten Nebel (im englischen auch "mist" genannt) sehen koennen, welcher eine sehr schoene Erfrischung nach den heissen Tagen zuvor war. Dabei waren mal wieder traumhafte Aussichten zu bewundern, fuer die es sich lohnt Berge hochzufahren. Zu loben sind die Tunnel in Oregon. Jeder ist mit einem Knopf ausgestattet, bei dem ein Blinklicht angeht, wenn Radfahrrer durch den Tunnel fahren. Unterwegs haben wir in Tillamook eine Kaesefabrik besucht. Fuer amerikanische Verhaeltnisse lecker, doch nicht mit Schweizer Kaese vergleichbar.

Am Abend ging gewoehnlich die Suche nach einem geeigneten Camingplatz (CP) los. Der erste CP wollte uns allen ernstes 55 $ (!) abknuepfen. Ob das wohl die ganze Westkueste so weitergeht? Spaeter haben wir noch einen besseren gefunden. Und das Tagesziel hiess nach 110 KM Pacific City. 

Am naechsten Tag sind wir 100 KM geradelt, um in South Beach in einem State Campingplatz zu uebernachten. Dieser ist staatlich gefuehrt und jeder State Park verfuegt ueber einen Hiker & Biker Bereich, der nur zwischen 5 $ - 10 $ kostet. Heute haben wir einen Grauwal fuer kurze Zeit sehen koennen. Nachdem ich mich mit LSF 70 verbrannt habe, kaufte ich Sonnencreme mit LSF 100. Doch wie sich spaeter herausstellte, sind die Gesetze fuer Sonnencreme in den USA anders. Unterwegs hatte ich noch einen kleinen Zwischenfall mit meinem Fahrrad. Der Lowridder (Gepaecktraeger vorne) hat sich bei einer Bergabfahrt geloest und hat mein Schutzblech zerbrochen. Seitdem bin ich stolzer Besitzer eines Fahrrads mit nur einem hinterem Schutzblech. Waehrend der gesamten Reise Richtung San Francisco sind wir durch riesige Flaechen von abgerodeten Waeldern durchgefahren.   

Am naechsten Fahrradtag hatten wir einen Schweizer im Liegefahrrad getroffen der von Miami nach Vancouver unterwegs ist. Auch die ersten Robbben und Seeloewen konnten wir entdecken. 

Abends haben wir das zweite Mal in einem Motel eingecheckt, die sich als sehr fahrradfreunlich herausstellten. Die Kleinstadt hiess Reedsport und war von vielen Obdachlosen gepraegt, wie in vielen Kleinstaedten entlang der Westkueste. Abends sind wir in einen typischen amerikanischen Laundromat (Waschsalon) gegangen und hatten noch ein sehr interessantes Gespraech mit einem Ex-Gangmitglied aus Los Angles. Dadaruch haben wir Amerika mal aus einer ganz anderen Perspektive sehen koennen. Der sehr schoene Sonnenuntergang war ein toller Ausklang eines erlebnisreichen Radtages. 

Nach einer Woche haben wir 770 KM zurueck gelegt und geniessen die letzte Nacht auf einem gepflegten CP in Oregon. Die "drive-thru" Baeckerei und Bank waren sehr beliebt bei meinem Dad. 

 

Ein Lama, Laemmer und tolle Aussichten haben heute unseren Tag bestimmt.

 

Heute ging es ueber die Grenze nach Kalifornien. Ein Fruehstueck gab es in einem bunten Cafe. Die Dinosaurier leben hier uebrings auch noch. Abends haben wir in Brookings in einem Motel eingecheckt.

 

Am naechsten Radtag sind wir zum Elk Prairie CP gefahren. Und wie der Name schon verraet, sind dort sehr viele wilde Elk's zu sehen. Manche kamen mir gefaherlich nahe, aber in der Regel sind es friedliche Tiere.

Heute haben wir das erste Mal die Redwoods bewundern koennen.

Danach ging es in 100 KM entfernte Eureka, eine Stadt voller Obdachloser. Der naechste Tag war dann schon wieder schoener anzusehen. Nachdem wir die Kueste verlassen haben und in die Redwoods verschwunden sind, ging es 50 KM durch die "Avenue of the Giants". Wir konnten sogar durch einen Baum durchfahren!

 Am naechsten Tag war wohl der haerteste Tag erreicht. In Leggett startet der Highway 1 und fuehrt zurueck an die Kueste. Der Highway 101 bleibt hingegen bis zur Golgen Gate Bridge im Inland und wird durch die Verkehrsdichte sehr gefaehrlich fuer Radfahrer. Nachdem wir auf den Highway 1 gefahren sind, wurde es fuer 40 KM sehr steil ohne eine einzige Einkaufsmoeglichkeit. Doch dann wurden wir mit einem schoenen Ausblick vom Pazifik begruesst. Abends haben wir in Fort Bragg unsere Nacht verbracht.

Am darauffolgenden Tag ging zu einem wunderschoennen Hiker Biker CP in Gualala, der an einem Fluss liegt und nur 1 KM vom Strand entfernt ist. Heute hatten wir sehr starken Rueckenwind. Doch mit jedem entgegenkommenden Rafahrer kam Mitleid auf. Denn der Wind wurde immer staerker vor San Francisco. Auf dem CP gab es extra Schraenke fuer unser Gepaeck aufgrund von Waschbaeren. Abends sind wir noch zum Strand gewandert und haben den starken Wellengang beobachten koennen. 

Der vorletzten Tag der Fahrradtour hatte es nochmal in sich. Es kam Sturm am Pazfik auf. Wir hatten zwar Rueckenwind, doch mit jeder Kurve die mal ab und zu kam, wurde der Wind teilweise unberechenbar. Jetzt heisst es DURCHHALTEN!  Am Vortag hatten wir zwei andere Radfahrer getroffen, die in der selbe Richtung unterwegs waren und auf dem selben CP waren. Am naechsten Morgen haben wir dann einen Bus mit zwei Fahrraedern drauf gesehen. So einfach wollten wir uns das natuerlich nicht machen und es stand auch garnicht zur Debatte einen Bus zu nehmen. Abends wurde die Umgebung noch einmal sehr einsam und kein CP war weit und breit in Sicht. Genau nach 100 KM sind wir durch ein Dorf mit einem Hotel vorbeigefahren. Sofort eingecheckt. Unterwegs hatten wir noch Eukalyptusbaeume gesehen. 

 

Am naechsten Tag ging es gestaerkt auf das Fahrrad zurueck. Das finale Ziel unserer gemeinsamen Radtour heisst heute San Francisco. Der Wind hatte nicht nachgelassen und so war es auf der Golden Gate Bridge noch einmal ordentlich windig. Abends sind wir dann bei unserem Cousin Brian und seiner Freundin Krista angekommen.

 

Nach ueber 1600 KM haben wir es in 15 Tagen geschafft von Seattle nach San Francisco zu radeln. Es war schoen mal wieder zu zweit zu radeln. Und durch unsere Fahrradtouren quer durch Europa sind wir ein eingespieltes Team. Danke fuer deine grossartige Unterstuetzung Dad! Jetzt habe ich schon ueber 10500 KM zusammen. :) 

In den darauffolgenden Tagen haben wir San Francisco erkundet. Der Besuch von Alcatraz durfte natuerlich nicht fehlen. Zu dieser Zeit waren dort sehr viele Voegelneste zu finden. Der Pazifik ist sehr kalt, doch die Fuesse kann man einmal reinhalten. 

Der Besuch von Chinatown lohnt sich immer. Ich war zwar noch nie im asiatischen Raum, doch was man dort zu sehen bekommt, unterscheidet sich sehr vom amerikanischen Raum. Die Supermaerkte, Restaurants, Fleischerei etc. Selbst Froesche kann man dort essen.

Einen Tag bin ich mit Brian's Nachbar Hung in der Naehe von der Golden Gate Bridge Krabben fischen gegangen. Was fuer ein Abenteur! Hung hat am Vorabend bereits drei Boxen mit Fleisch und Fisch als Koeder in den Pazifik versenkt. Unsere Aufgabe war es nun die Boxen hoch zuholen und die weiblichen von den maennlichen Krabben zu trennen und zu messen. Mitnehmen darf man nur die maennliche, die weiblichen kommen zurueck ins Wasser. Am Bauch kann man es erkennen. Die weiblichen haben einen breiteren Bauch. Anschliessend haben wir sie frisch gekocht, sauber gemacht und gegessen. Super lecker!

       

Unter der Woche sind wir fuer zwei Tage unsere (Gross-) Tante Baerbel und Herb in Redding besuchen gegangen. Vier Autostunden nord-oestlich von San Francisco. Diesmal haben wir Mutter Schildkroete mit Baby Schildkroete gesehen.

Zum Schluss haben wir noch unseren anderen Cousin Paul getroffen. Gestern ist mein Dad wieder nach Deutschland zurueck gefolgen und gut angekommen. 

 

Wie sieht meine weitere Planung aus?

Morgen mach ich mich auf den Weg Richtung Los Angles, danach nach San Diego. Der Rueckflug ist gebucht und am 16. Juli bin ich wieder zuhause! 

Falls ihr noch einem anderen Hobby nachgehen wollt, wie siehst mal aus mit Drohnen fliegen im Park?

Sometimes you don't realize the value of a moment until it becomes a memory! - Dr. Seuss

Ein Ausflug nach Arizona

Mittwoch, 04.05.2016

Bevor es ueber die amerikanische Grenze gegangen ist, hatte ich mir natuerlich noch Downtown Victoria angeguckt. Ein sehr alte Stadt fuer canadische Verhaeltnisse. Auch der Startpunkt "Mile 0" vom Trans-Canada Highway ist dort zu finden.

Bei der Fisherman's Wharf konnte ich Robben und einen Seeotter zugucken, wie sie von Touristen mit Fischen gefuettert wurden.

Am naechsten Tag ging es dann auf einen schoenen 30 KM langen Bike-Trail von Victoria nach Sidney. Von dort aus ging es mit einer Faehre ueber die Grenze in die USA nach Anacortes. Anschliessend bin ich nach Port Townsend bei sonnigen Wetter gefahren.

Am naechsten Tag ging es nach Bainbridge Island. Von dort habe ich eine Faehre direkt nach Downtown Seattle genommen. Netterweise wurde ich von meinem naechsten Warmshower direkt am Terminal abgeholt und wir sind gemeinsam zu ihm nachhause gebracht. Den naechsten Tag habe ich damit verbracht, meine Fahrrad auf Vordermann zu bringen. Das Hinterrad, das Ritzel und die Kette habe ich erneuern lassen, um Problemen vorzubeugen. 

Am naechsten Tag bin ich mit Reed und einer Amanda, meine beiden Warmshower Gastgeber in Seattle, fuer eine Nacht campen gegangen. Mit der Faehre ging es von Seattle nach Bremerton in ein State Park. War eine schoene Zeit.

Einen Tag habe ich mir Zeit genommen, um mir Seattle Downtown anzugucken. Die "Gum-Wall" war lustig anzusehen. Da es Earth Day an diesem Tag war, habe ich eine lustige Kassiererin getroffen.

 

Nach aufregenden Tagen in Seattle, hatte ich noch über eine Woche Zeit, bevor mich mein Dad für 3 Wochen besuchen kommt und wir gemeinsam die Westküste von Seattle bis San Francisco herunterradeln. Anschließend werde ich meinen Bike-Trip wieder alleine über Los Angles bis nach San Diego fortsetzen.

Was soll ich noch unternehmen bevor mein Dad in Seattle landet? Eine weitere Woche in Seattle wäre zu langweilig. Und so entschloss ich mich spontan Ömer, einen guten Freund aus Deutschland, in Tucson Arizona zu besuchen. Ömer besucht gerade seine alte Gastfamilie, bei denen er vor einigen Jahren, während seines Highschool-Jahres, gelebt hatte.
Dank der Warmshower-Community war es mal wieder kein Problem meine komplette Fahrradausrüstung bei einem Gastgeber zu lagern.
Und so ging es letzten Dienstag in den Flieger nach Tucson.
Beim Abflug ist der Pilot extra länger tiefer geblieben, um den Mount Rainer in Washington gut sehen zu können. Sehr beeindruckt mit über 700 km/h so nah bei einem Gebirge vorbeizufliegen.
Nach einen bequemen drei Stunden Flug wurde ich von Ömer und seiner Gastmutter Debbie vom Flughafen abgeholt. Es ging direkt zu einem leckeren mexikanischen Restaurant mit leckeren Fisch-Tacos.

 

Durch Ömer's Highschool-Jahr, haben wir nach und nach mit seinen alten Freunden etwas unternommen. An diesem Abend ging es mit zwei Freundinnen bowlen und ein paar Glücksspiele spielen.
Anschließend ging es dann zum Haus der Gasteltern. Diese wohnen etwas abgelegner im wunderschönen Saguaro National Park von Arizona. 30 Minuten Autofahrt von Tucson.


Nächsten Tag habe ich mich mit Ömer auf eine kleine Fahrradtour mit zwei Mountainbike's begeben. Mit viel Wasser im Gepäck ging es dann in Richtung Tucson. Denn ich darf nicht vergessen, dass ich mich jetzt in eine Wüstenregion befinde. Am Tag war es immer um die 35 Grad und in der Nacht um die 10 Grad.
Als aller erstes sind mir die wunderschönen großen Kakteen aufgefallen, die diese Gegend kennzeichnet. Teilweise bohren sich die Vögel in einen Kaktus hinein, um ihr Nest dort zu bauen.
Mittags sind wir in eine Outlet-Mall gegangen und danach ins Kino. Abends ging es dann zum Glück vor Sonnenuntergang zurück, denn es war sehr hügelig mit schlecht einsehbaren Kurven für die Autofahrer. Doch die Landschaft mit den schönen Aussichten entschädigt alles. Am Ende des Tages hatten wir 50 abgeradelte Kilometer zusammen.



Am nächsten Morgen stand wandern auf der To-Do Liste.
In der Wüste natürlich ein besonderes Erlebnis. Zum Glück war es windig und somit konnten wir es gut aushalten. Oben auf dem Berg angekommen, konnte wir die tolle Aussicht genießen.
Nachmittags ging es nach Marana, ein Vorort von Tucson. Dort habe ich meinen erstes Briefkasten Drive-Thru Briefkasten gesehen. Was heißt du kannst direkt Briefe vom Autofenster in den Briefkasten werfen.
Abends habe ich noch mit Ömer zwei Freunde besucht. Diese waren Mormonen. Interessant dabei war, dass sie 2 Jahre auf Mission ins Ausland gehen können. So waren sie schon in England und Argentinien.



Am nächsten Tag sind wir mit Debbie und Garry, Ömer's Gasteltern, auf eine Schießfarm gefahren.



Am Samstag ging es mit dem Greyhound-Bus über Phoenix nach Flagstaff für das Wochenende. Nach 6 Stunden Fahrt haben wir im Hostel eingecheckt. Wie in California als auch in Arizona kann man sehr gut mexikanisch essen.
Abends haben wir wieder Freunde von Ömer getroffen und sind zu einer Party gegangen. Allerdings hatten wir Schwierigkeiten das Haus zu finden, da fast jedes Haus in der Siedlung gleich ausah. Abends hatte es angefangen zu regnen und zu schneien. Ein heftiger Unterschied. Gestern mit 35 Grad strahlender Sonnenschein und heute mit 5 Grad kaltes Winterwetter. Das liegt daran das Flagstaff auf 2000 Höhenmetern liegt.



Am Sonntag sind wir mit einer Freundin von Ömer zum Grand Canyon gefahren. Definitiv das Highlight des Trips. Nicht umsonst liest man auf jedem Nummerschild in Arizona "Grand Canyon State".
Die Schlucht ist sehr mächtig und man fühlt sich sehr klein wenn man hinunter guckt. 
Unterwegs haben wir verrückte Touristen gesehen, die über Absperrung auf eine kleine Klippe gesprungen sind und nur mit sehr viel Mühe und Glück zurück kommen konnten. Ein falscher Schritt und sie wären mehrere hundert Meter die Schlucht heruntergestürzt. 



Am Montag ging es wieder zurück mit dem Bus nach Tucson.
Am letzten Tag sind wir noch ins Desert Museum von Saguaro gegangen. Dort haben wir sehr viele wunderschöne Kakteen sehen können. Auch exotische Schlangen, Vögel und andere Tiere waren zu sehen.


Zum Abschluss waren wir noch ein leckeres Steak mit Debbie und Garry essen. Im Garten von den Beiden schlaeft uebrings gerade eine Schildkroete.


Danke für die tolle Zeit!


Heute ging es wieder zurück nach Seattle und schon morgen kann ich meinen Dad begrüßen.

Live as if you were to die tomorrow. Learn as if you were to live forever.
- Mahatma Gandhi

Von der Ost- bis zur Westküste Canada's - Es ist geschafft!

Sonntag, 17.04.2016

Nach einer Weile habe ich es endlich mal wieder geschafft, mich an den Computer zu setzen. Mittlerweile ist genau ein Monat vergangen, seidem ich Lake Louise verlassen habe. Seitdem habe ich unglaublich viel erlebt und mal wieder eine menge nette Leute kennen gelernt.  

Bevor es wieder auf's Rad ging, organisierte ich noch eine kleine Abschiedsfeier. An dem selben Tag feierten die Canadier auch den den St. Patrick's Day. Dies ist ein Gedenktag des irischen Bischofs Patrick. Am 18. Maerz ging es bei strahlend blauen Himmel und minus 10 Grad nun endlich wieder los. Dank meiner Winterkleidung kein Problem. :)

Die erste Tagesetappe war Golden. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich. Da noch viel Schnee neben dem Highway lag, hatte ich teilweise wenig Platz. Meine Wasserflaschen sind teilweise eingefroren. Abends bin ich bei Darrin untergekommen, den ich bereits im Herbst kennen gelernt habe.

Abends hatte ich noch Mitarbeiter getroffen, die im Nationalpark arbeiten. Sie haben mir sehr davon abgeraten, den Roger Pass mit dem Fahrrad zu dieser Jahreszeit zu ueberqueren, da die Lawinengefahr relativ hoch ist. Deshalb hatte mir Darrin angeboten, mich bis zum Pass zu fahren, was ich dankend angenommen habe. Am Besucherzentrum angekommen, konnte ich die Munition anschauen, welche benutzt wird, um Lawinen auszuloesen. Als ich durch mehrere kleine Tunnel gefahren bin, wurde mir die Gewalt der Lawinen bewusst.

Die endlose Weite Canada's findet sich auch in den Bergen wieder. Abends bin ich bei einem Warmshower-Gastgeber untergekommen. Ein leckeres Schnitzel konnte ich in einem deutschen Restaurant essen.

 

Am dritten Tag ging es ins 100 KM entfernte Salmon Arm. Schoene Berglandschaften mit Seen. Am vierten Tag bin ich ins 120 KM entfernte Kamloops geradelt. Mal wieder hatte ich tolle Warmshower-Gastgeber. Abends gab es leckere Spaghetti mit frischen Elk-Fleisch und eine menge interessante Jagd-Geschichten.

Naechsten Tag ging es zum Marble Canyon Campground. Dank starken Gegenwind durfte ich bis 22 Uhr Fahrrad fahren. Da ich auf 800 Hoehenmter gecampt habe, war der See teilweise noch zugefroren. Da ich einige Spuren auf den Camingplatz entdeckt hatte, entschloss ich ich mich das erste Mal mein Essen in einen 4 Meter hohen Baum zu haengen. Bei minus 2 Grad Aussentemperatur war ich ueber meinen warmen Schlafsack sehr froh. Naechsten Morgen konnte ich noch jemanden beim Ice-Fishing zu gucken.

Abends habe ich das erste Mal auf meiner Reise in einem Indian Reserve der First Nation, dank Couchsurfing, uebernachten koennen. Am naechsten Tag hatte ich mir einiges vorgenommen: Von Lillooet nach Pemberton ueber einen Pass. Um 7 Uhr war ich schon auf der Strasse. 13 % Steigungen sind an diesem Tag zum Alltag geworden. Mitten im Gebirge kamen mir zwei anderen Long Distance Biker entgegen. Wie sich herausstellte kam das Paar auch aus Hamburg. Die Welt ist klein. Die beiden waren bereits zwei Jahre auf dem Fahrrad unterwegs in Richtung Alaska. Nachdem ich den Pass erreicht habe, bin ich in einen Schneesturm geraten. Unterschlupf hatte ich in einem Sandspeicher von dem Raeumungsdienst gefunden. Zum Schluss ging es dann ausschliesslich 25 KM bergab. Einer meiner anspruchsvollsten Tage. 

Nach einer Woche Woche und 650 KM habe ich Whistler erreicht. Ich bin bei einer Freundin untergekommen, die ich im Winter in Lake Louise gehostet habe. Am naechsten Morgen habe ich mein ersten Schwarzbaer auf einem Golfplatz gesehen. Sehr beeindruckend. Mittags bin ich mit einer Seilruschte (auch Ziplining) durch die Berge gefahren. Hat sehr Spass gemacht.

  

Naechsten Tag bin ich mit meinen naechsten Gastgeber von Couchsurfing Bungee-Springen gegangen. 

Nach zwei Tagen Auszeit ging es weiter nach Squamish. Da ich mittags schon angekommen bin, habe ich mich spontan dazu entschlossen eine kleine Wanderung zu unternehmen und die Aussicht auf den Pazifik zu geniessen. Der Frueling macht sich anhand der schoenen Blueten und zweistelligen Temperaturen so langsam bemerkbar. 

Ende Maerz habe ich Vancouver erreicht und begegnete sehr hilfsbereiten Gastgebern, die mir einen Tag die Highlights von Vancouver gezeigt haben. Der Stanley Park und eine kleine Insel namens Grandville waren sehr schoen.

  

Naechsten Tag habe ich noch einen deutschen Freund getroffen, der ebenfalls in Vancouver angekommen ist und in Lake Lake auch ueber den Winter gearbeitet hat. Da meine Gastgeber genug Platz hatten, konnten er auch hier uebernachten. Zusammen haben wir den Lynn Canyon und die Capilano Haengebruecke mit einem Holzsteg auf Baeumen besucht.

In Vancouver habe ich mir auch ein Fussballspiel im Stadion angeguckt. Vancouver Whitecaps FC gegen LA Galaxy, welches 0:0 ausgegangen ist. Abends hatte ich noch nach 3 Tagen den Gastgeber gewechselt und bin bei einem Deutschen gelandet, der vor 6 Jahren von Bremen nach Canada ausgewandert ist. Sehr interessant. Nach fuenf Tagen in Vancouver ging es das erste Mal auf eine Faehre, um die Sunshine Coast hinauf zuradeln, welches immernoch zum Festland gehoert, aber nur mit der Faehre zu erreichen ist. Und so ging es nach Gibsons zu meinem naechsten Gastgeber.

Naechsten Morgen ging es weiter bis zur naechsten Faehre nach Earls Gove, um nach Saltery Bay zu kommen. Traumhafte Ausblicke auf Berge und Waelder waehrend der Fahrt. Abends habe ich dann gecampt und einen schoenen Sonnenuntergang genossen wie die Seeloewen.

Anschliessend ging es dann mit einer weiteren Faehre auf Vancouver Island. Unterwegs habe ich einer der groessten Baeume Canada's gesehen, welcher groesser als der Turm von Pisa mit 78 Metern ist. Der Weg direkt an die Westkueste von Vancouver Island zu gelangen war anspruchsvoll. Teilweise gab es bis zu 18 % Steigungen zu ueberwinden. Dort hat man schnell mal 80 km/h auf der Uhr. 

Als ich in Ucluelet angekommen bin, hatte das Visitor Center leider schon vor 30 Minuten die Tueren geschlossen. Doch dann kam ein Gaertner um die Ecke und hat mich gefragt was ich vorhabe. Danach hat er mir angeboten, dass ich bei ihm zelten koenne. Gesagt, Getan. Wie sich spaeter herausstellte arbeitet er auch im Visitor Center und konnte mir so gute Tipps geben. Ich hatte eine traumhafte Aussicht auf den Pazifik im Inland (siehe Bild oben). Abends bin ich an den Strand gegangen und hatte einen 8 Meter toten Grauwal entdeckt. Die Adler haben mich sehr genau beobachet was ich mache, damit ich ihnen das Essen nicht wegnehme.

Am naechsten Morgen habe ich mich auf den Weg gemacht, um den Wild Pacific Trail abzuwandern. Traumhafte Ausblicke!

Abends war es soweit: Nach ueber 8500 KM auf dem Fahrrad habe ich Tofino erreicht und somit das zweitgroesste Land der Erde von der Ost- bis zur Westkueste durchquert!!! Ein unglaublich tolles Gefuehl.

Da alle Hostels auf einen Samstag ausgebucht waren, musste ich auf den Campingplatz ausweichen. Doch mit Aussicht auf den Pazifischen Ozean, wohl nicht der schlechte Ort sein Zelt auszubauen. Am naechsten Tag ging es das erste Mal surfen. Dank dicken Neoprenanzug war es sehr warm und hat viel Spass gemacht. Zu einer Natural Hot Spring Tour ging es am naechsten Tag. Die heisse Quelle liegt auf einer Insel und so sind wir 1 1/2 Sunden mit einem kleinen Boot zur Insel gefahren und eine halbe Stunde dort hin gewandert. War sehr entspannend. 

   

Am darauffolgenden Tag ging es bei zwei anderen Deutschen, eine Belgierien und eine Australierien auf eine abenteurliche Wanderung durch umgefallenen Baeume, Matsch, Gestein etc. Am Ziel waren drei Fischernetze in 3 bis 5 Meter hohen Bauemen gespannt. Also mussten wir einen Baum hochgeklettern, um in die Fischernetze zu gelangen und die schoene Aussicht zu geniessen.

  

Danach ging es nach Nanaimo zu sehr netten Warmshower Gastgebern. Dort bin ich noch auf eine kleine Insel gefahren. Dabei konnte ich ein "Naturschauspiel" von zwei Seeotters beobachten.

Eine kleine Stadt in der Naehe ist fuer ihre Wandbilder bekannt.

Am Freitag bin ich in der Hauptstadt von Britisch Columbia angekommen: Victoria! Dies wird meine letzte Stadt in Canada sein, bevor es mit der Faehre Richtung Seattle in die Staaten geht. Heute bin ich mit Freunden von meinem derzeitigen Warmshower-Host gewandert. Sehr schoene Aussichten.

Ab jetzt heisst meine Himmelrichtung statt Westen nur noch Sueden! :) 

We create our tomorrows by what we dream today!

Runter vom Snowboard - Rauf auf´s auf Fahrrad!

Donnerstag, 17.03.2016

Nach einer atemberaubenden Wintersaison und dem bevorstehenden Frühlingsanfang verlasse ich Lake Louise und reise weiter mit meinem Fahrrad. Morgen ist mein letzter Arbeitstag und am Freitag geht es das erste Mal wieder mit meinem Gepäck auf den Highway. Die Spannung wächst und die Vorfreude ist unbeschreiblich. Ähnlich erging es mir vor meiner Reise in Deutschland. Doch bevor ihr wieder von meinen Fahrrad-Erlebnissen hört, hier nochmal ein kleiner Bericht meiner zweiten Hälfte im traumhaften Lake Louise im Banff Nationalpark.

In dieser Saison habe ich es geschafft, nahezu 50 mal auf mein Snowboard zu steigen. Ein Traum, wenn Snowboarden zum Alltag wird. Ich endecke immer neue kleine Abfahrten im Skigebiet. Und so wurden die letzten Male auf dem Berg besonders genossen, um unter anderem noch einmal den Ausblick zu genießen. Laut meiner App bin ich über 600 KM Strecke mit meinem Snowboard gefahren. Letztes Wochenende gab es noch das RedBull Nordix Event. Dort sind Sportler mit Langlaufskier über Schanzen gesprungen. War sehr unterhaltsam anzucken, wie die meisten gestürtzt sind und danach einfach weitergefahren sind.

Ein Highlight während meiner Zeit hier, war sicherlich die Snowmobil-Tour. Mit einem Guide ging es in einer 5-er Gruppe durch die Wälder. Bis zu 70 km/h konnten wir im Schnne fahren. Gestartet sind wir bei 1000 Höhenmeter und sind auf 2000 Höhenmeter hochgefahren. Begrüßt wurden wir am Anfang gleich von einem Reh.

Als wir oben angekommen sind, gab es ein Lagerfeuer mit Grillfleisch. Das sogenannte S´more durfte natürlich nicht fehlen. Dabei handelt es sich um eine nordamerikanischen Lagerfeuer-Snack. Bestehend aus einem Stück schmelzender Schokolade und einem gerösteten Marshmallow eingebettet in zwei Kräcker.

Fazit --> Unbedingt Zuhause selber ausprobieren!

Während meiner Zeit hier habe ich auch die Gelegenheit genutzt, Cross-Country-Ski (Langlauf) auszuprobieren. Zusammen mit Lisa, einer Freundin aus Kiel (!), die ich in Lake Louise getroffen habe, ging es zum Moraine Lake. Die Welt ist klein! Bei traumhaften sonnigen Wetter haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Seht selber...

Nach ca. 10 KM war das Ende der präparierten Strecke in Sicht. Um aber den Moraine Lake zu erreichen, mussten wir durch ein Lawinengebiet einem kleinen Trail im Tiefschnee folgen. Der Unterschied war gleich zu merken, als ich in den weichen Schnee gefallen bin.

Doch der Weg dahin hat sich gelohnt. Die Aussicht ein Traum. Unterwegs haben wir auch wieder einige Tierspuren entdecken können. Der erste Sonnenbrand 2016 war dabei inklusive!

Nach ca. 30 KM wieder unten im Tal angekommen, war der Muskelkater tagelang zu spüren. Es war trotzdem ein super Erlebnis. 

Mit einem Freund habe ich auch den zugefrorenen Lake Minnewanka in Banff besucht. Genießt einfach den Anblick.

 

Mein Großcousin Bernie, aus Calgary, hatte auch noch die Möglichkeit, mich für einen kleinen Snowshoeing Trip zu besuchen.

Einen anderen Tag habe ich mit Freunden die Natural Bridge im Yoho Nationalpark besucht.

 

Auf dem Rückweg haben wir die ersten Wapitis gesehen. Mitten auf den Gleisen waren diese seelenruhig am Essen.

Spontan bin ich mit Shivdev, einem Freund vom Fairmont Hotel, einen Abend nach Banff gefahren. Shivdev ist in Indien geboren und in Dubai aufgewachsen. Da alle Fairmont-Mitarbeiter Rabatte bei anderen Fairmont-Hotels bekommen, konnten wir für 100 $ im Fairmont Banff Springs Hotel einchecken. Normalerweise bezahlt man über 600 $ die Nacht. Am Anfang konnte ich das nicht nachvollziehen. Doch als wir am nächsten Morgen die Vorhänge aufgemacht haben und die phänomenale Aussicht auf die Berge genoßen haben, wurde mir einiges klar.

Drei mal ist schon ein Eichhörnchen in mein Zimmer gesprungen und wollte meine Macadamia Cookies aufessen. Beim vierten Mal hatte ich vergessen mein Fenster ganz zu schließen, als ich zur Arbeit gegangen bin. Folge: Zwei Schokoladenbonbons und zwei kleine Brötchen sind aufgegessen worden. Am Tatort wurden drinnen sowie draußen Verpackungen gefunden und Fußabdrücke im Schnee hinterlassen, die einem Eichhörnchen sehr ähneln. Message an das Eichhörnchen --> Nimm den Müll gefälligst mit, wenn du schon meine Sachen wegfrisst. Dabei darf man nie vergessen, dass ich in einem Nationalpark wohne. :)

Bei Temperaturen um die 0-Grad herum mussten wir als Housman mehrmals helfen, das Dach vom Schnee zu befreien. Dabei mussten wir den Schnne teilweise mit Schubkarren wegtransportieren. Das ist Canada! Bis auf einen Stornsteinbrand in dem Restaurant des Hotels ist nichts weiteres aufregendes auf der Arbeit passiert. Ach doch warte, da war doch noch was! Wenn ich morgens von asiatischen Mitarbeitern mit einem "Moin" begrüßt werde, weiß ich, dass der Deutschunterricht während der Arbeit etwas gebracht hat. Und nein nicht alle Deutschen tragen Lederhosen, essen fast nur Weißwurst mit Sauerkraut und besuchen alljährlich das Oktoberfest.

Das letzte Mal habe ich eine Couchsurferin aufgenommen. Diesmal aus Quebec, Canada. Auch mal schön Gastgeber zu sein, wenn man bald wieder häufig als Gast in Canada und den USA unterwegs ist.

Auf eine kleine Übungstour konnte ich meine Fahrradreifen mit Spikes testen. Fährt sich super auf Eis. Eine kleine Aussicht auf die Berge und die Bahn hatte ich dazu auch noch.

Während des Winters habe ich einige Male das Recreation-Center besucht, um an Indoor-Cycling-Events teilzunehmen. 

Ich wünsche Euch einen schönen Frühlingsstart und schon bald hört ihr wieder von meinen Fahrrad-Erlebnissen.

Vielen Dank bis hierher für eure tolle Unterstützung!

 

 

 

 

Canadischer Traumwinter

Samstag, 13.02.2016

Nach einer Weile habe es mal wieder geschafft einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Im neuen Jahr habe ich schon wieder einiges erlebt. Jeden Tag faszinieren mich die Berge um mich herum. 

Silvester haben wir erst ein Lagerfeuer im Schnee gemacht inklusive Sitzbänke aus Schnee, bevor wir rein gegangen sind.

Das bisherige Highlight im neuem Jahr war der Ausflug nach Jasper. Allein die Autofahrt dorthin ist atemberaubend. 



Die Temperaturschwankungen lagen bei -10 Grad bis -30 Grad. Als wir nach drei Stunden angekommen sind, ging es gleich ins Skigebiet Snowboard fahren.

Nächsten Tag ging es dann mit dem Mountain-Guide Ryan Eisklettern. Nach 30 Minuten Autofahrt sind wir auf einem kleinen Parkplatz angekommen. Bevor es zum Klettern ging, mussten wir erstmal eine Stunde mit unserer Ausrüstung durch den Wald wandern. Das Ziel war der Mount Kerkeslin. Nach einer Weile mussten wir unsere Spikes-Schuhe anziehen, da wir jetzt auf dem zugefrorenen Fluss weitergelaufen sind.   

Als wir beim ersten Wasserfall angekommen sind, hat uns Ryan alles erklärt was wir beim "Ice-Climbing" beachten müssen. Das meiste kommt aus den Beinen, ähnlich wie beim "Rock-Climbing". Nun ging es den ersten Wasserfall mit zwei Eispickeln hoch.

Insgesamt sind wir vier Wasserfälle hochgeklettert. Ein überwältigendes Gefühl, wenn ich mir vorstelle, wie schnell das Wasser hier im Sommer runterfießt. Abgesichert haben wir uns unter anderem mit Schrauben, die man ins Eis dreht. 

Canadische Weihnachtsbeleuchtung. :)

Im Januar hat das weltberühmte "Ice Magic Festival" in Lake Louise stattgefunden. Dort treten Teilnehmer aus der ganzen Welt zum Eisschnitzen gegeneinander an. Das Motto war dieses Jahr: „Erde, Wind, Feuer, Wasser - Elemente des Lebens". 

 

Auch eine Eis-Burg wurde auf dem Lake Louise gebaut. 

Da ich jetzt auch öfter Nachtschichten habe, kann ich häufiger Snowboard fahren. Nach 30 Snowboard-Tagen hier mal eine kleine Auswahl von Bildern im Lake Louise Ski Resort. 



 

Ein Tag habe ich es ausprobiert, auch mal auf Skiern zu fahren. 


Anders als in den meisten europäischen Skigebieten, ist es erlaubt, das Skigebiet zu verlassen und auf "Backcountry-Tour" zu gehen. Denn dann befindet man sich lediglich im Banff Nationalpark. Dort wird man mit einer atemberaubenden Aussicht und sehr viel unberührten Schnee belohnt.



Jedes Jahr gibt es in Canada die "Avalanche Days". Dort wird mit interessanten Veranstaltungen über die Lawinengefahr aufgeklärt. Das nächste Bild zeigt ein Hilfsmittel, womit man die Größe des Schnee's ermitteln kann. 

Auch ein speziell ausgebildeter Hund wird bei Lawinenunglücken eingesetzt. Hauptberuflich ist der Hund aber bei Polizeieinsätzen dabei. 

Der Besuch des Johnston Canyon im Banff Nationalpark war wunderschön. Da es in den letzten Tage etwas wärmer geworden ist, waren die Wasserfälle nicht vollständig zugeforen. Ein lustiges Naturschauspiel. 



Spontan haben wir uns dazu entschieden, ins eiskalte Wasser zu springen. Wir wollten uns mal wie echte Canadier fühlen. :D

Selbst auf der Arbeit hat man häufig eine wunderschöne Aussicht. 



Ein Pferdeschlitten habe ich vorher auch noch nie gesehen. 


Falls jemand noch eine passende Möglichkeit sucht, seine Klamotten aufzuhängen, habe ich hier eine Inspiration. 

Die Tage sind gezählt! Mitte März plane ich meine Reise fortzusetzen. Im Teil 3 meiner Reise geht es nach Vancouver, Vancouver Island. Von Victoria nehme ich die Fähre nach Seattle, bevor es auf den Highway #101 nach San Francisco geht. Als finales Ziel ist San Diego anvisiert.

Winterreifen sind schon auf mein Fahrrad aufgezogen. Dort sind spezielle Spikes im Reifen eingelassen. 

Ps. Wer sagt man kann im Schnee kein Fahrrad fahren!?

Fröhliche Weihnachten aus Canada!

Mittwoch, 23.12.2015

Nun bin ich schon fast ein halbes Jahr in Nordamerika und es wird nicht langweilig! 

Nachdem ich die letzte Wärme in San Francisco genoßen habe, bin ich mit dem Flieger zurück nach Calgary gefolgen. Dort lagen bereits einige Zentimeter Schnee. Abgeholt wurde ich von Andre um 23 Uhr, der mich nächsten Tag zu Simon gefahren hat, wo ich meine Fahrradausrüstung gelagert habe. Anschließend kam Marc vorbei, mit dem ich meine ganze Winter- und Fahrradausrüstung in seinem großen Wagen verladen habe und nach Lake Louise gefahren worden bin.

   

Die drei habe ich (mal wieder) durch die Warmshower-Community kennen gelernt und haben wesentlich meine Reise erleichtert. In den Rocky Mountains angekommen, lag auch schon wesentlich mehr Schnee, ca. 60cm. Nach zwei Stunden Autofahrt sind wir am Post & Spa Hotel angekommen. Von dort aus hat mir die Personalleiterin meine sogenannte "staff accommodation" gezeigt. In meinem Apartment habe ich eine eigene Küche und muss mir nur das Badezimmer mit meinem australischen Zimmerkollegen teilen. Ein Luxus in Lake Louise, wie ich später festgestellt habe.

  
Erst einmal ging es die nächsten zwei Tage zu Fuß auf Erkundungstour. Auch im Winter ist Lake Louise wunderschön, mitten im Herzen der Rocky Mountains und im Banff National Park.

   
    


 Hier mal ein Vergleich wie der Lake Louise im Sommer und wie im Winter aussieht.   

 
Diesmal habe ich freiwillig auf mein Fahrrad verzichtet. 

  
Nach zwei Tagen begann meine Arbeit als Houseman, welche sehr abwechslungsreich ist und vergleichbar wie ein Hausmeister ist. Viele der Hotel-Räume sind mit Kaminhöfen ausgestattet, welche von uns gereinigt werden und wieder zum Anzünden vorbereitet werden. Eine der anderen Hauptaufgaben ist die Wäscherei. Das heißt wir müssen die Bettlaken und Handtücher einsammeln und die großen Maschinen bedienen. Zwischendurch warten dann viele kleine Aufgaben auf uns wie z.B. Dächer von Schnee befreien, Schnee schieben, Sachen von A nach B bewegen und Feuerholz zerhacken.

  
   

 


Wir kommen 3 mal am Tag im "Staff Dining Room" Essen, welches in der Miete für die Unterkunft schon beinhaltet ist. Eine super Sache. Spart Geld & Zeit. 

Nach drei Wochen gab es eine neue Holzlieferung im canadischen Stil, welche im Holzkeller gestapelt wurde. 

  
    
   
Einen Tag bekam ich eine Sonderaufgabe. Ich durfte mit meinem japanischen Kollegen zu den Besitzern des Hotels nach Banff fahren, um dort bei der Weihnachtsdekoration zu helfen. Eine traumhaft schöne Villa. Alleine der Blick aus dem Wohnzimmer ist wie ein gemaltes Bild. Bereits bei dem Aufbau der Weihnachtsgirlande haben wir über drei Stunden gebraucht, da jeder Schritt perfekt sein musste. Aber hier in Canada lässt man sich auch nicht auf der Arbeit stressen.
  
     

Vor kurzem gab es auch eine unvergessliche Weihnachtsfeier vom Post Hotel. Es gab ein leckeres Dreigänge-Buffet und eine Menge Spaß. Die "Multi-Kulti" Kultur in Canada setzt sich auch im Arbeitsleben fort. Es ist eine schöne Erfahrung von so vielen Nationalitäten umgeben zu sein. Japan, Schweiz, China, Vietnam, Slowakei, Polen, Schweden, Philippinen, Australien, Neuseeland und viele Deutsche treffe ich bei der Arbeit an. Das erste Bild zeigt die "Housemen-Crew". 

  


 Der Weinkeller des Post Hotels ist sehr berühmt. Er besteht aus über 12.000 verschiednen Sorten Wein und ist mit 25.000 Weinflaschen ausgestattet.

  


Bereits sieben Mal stand ich schon auf dem Snowboard. Dank dem Shuttle-Service brauche ich nur 10 Minuten, um auf dem Berg zu kommen. Eine traumhafte Aussicht dort oben. 

  
   


 Hier in Lake Louise gibt es ein Recreation-Center, wo ich die Chance habe zwei mal die Woche an "Spinning-Classes" teilzunehmen und nicht das Fahrrad fahren über Winter zu verlernen. :) 

Nebenbei habe ich schon drei Leute über Couchsurfing gehostet, um über Winter der Community etwas zurückzugeben. Gäste aus Österreich, aus Deutschland und aus Belgien hatte ich schon bei mir. 
 

Ich wünsche Euch besinnliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Jahr 2016! 

Danke bis hierher für eure tolle Unterstützung in jeglicher Art! :)

Falls jemand über den Winter nach Lake Louise kommen möchte, schreibt mir eine Nachricht. Ich habe gunug Platz hier. :)

  

  

San Francisco - Ein aufregendes Abenteuer!

Mittwoch, 18.11.2015

Gut ein Monat ist seit meinem letzten Blogeintrag vergangen. In dieser Zeit habe ich mal wieder viel erlebt. In Calgary habe ich eine Woche verbracht, um mich auf den Winter vorzubereiten und Winterkleidung + ein Snowboard zu kaufen. Dann ging es endlich in den Flieger nach San Francisco (SF). Bei der Landung hatte ich eine schöne Aussicht auf SF. Begrüsst wurde ich von meinen Cousin's mit einer Grillparty.

 1. Woche in SF

Nach einem leckeren Frühstück haben wir eine schöne Fahrradtour zum Golden Gate Park und zur Golden Gate Bridge unternommen. Brian, mein Cousin, hatte noch ein Rennrad übrig. Ohne Gepäck und leichtem Rad war es ein komplett anderes Gefühl Fahrrad zu fahren. Zurück ging es mit der Fähre zum Stadtkern. Wir sind gerade zur Rush Hour angekommen. Bei der Verkehrsdichte war es anfangs etwas beängstigend Fahrrad zu fahren, obwohl ich schon in vielen Großstädten Fahrrad gefahren bin.

Einen Nachmittag bin ich mit Brian auf dem Motorrad einen Berg hochgefahren, um die Aussicht auf SF zu genießen. Doch dann kam schnell der Nebel.

Ein Tag vor Halloween wurden wir zum "Pumpkin-Carving" bei Freunden eingeladen.

  

An Halloween feierten wir bei Freunden von Brian und Krista (seine Freundin) mit ca. 100 Leuten. Sehr ausgefallene Kostüme waren dabei. Vielleicht findet ihr mich auf dem Foto! :)

Nächsten Tag ging es nach Redding zu meinen anderen Verwandten, drei Stunden Autofahrt nördlich von SF. In Nähe hatten wir ein Damm besichtigt. Dieser wird von den Amerikanern streng bewacht, da er große Teile des fruchtbaren Landes in Kalifornien schützt. Die Kontrollen waren sogar strenger als bei einem Flughafen.

In Redding hatte ich die Möglichkeit mal Waffen unterschiedlichster Art auszutesten. Neben einem Besuch eines örtlichen Waffengeschäft, sind wir auch auf eine Shooting-Farm gefahren, die sich direkt neben der Strasse befindet. Das Treffen einer fliegenden Scheibe mit einer Shotgun hat sich für mich schwerer herausgestellt, als gedacht.

2. Woche

In dieser Woche sind wir zum Yoesmite Nationalpark gefahren. Die erste Nacht haben wir im Valley übernachtet und eine kleine Wanderung unternommen.

 

Den darauffolgenden Tag sind wird auf Felsen klettern gegangen. Ein toller Sport!

Nachmittags ging es dann mit unseren vollgepackten Rucksäcke los zum "Backcountry-Camping". Da wird uns mit dem Klettern Zeit gelassen hatten, sind wir erst um 16 Uhr gestartet. Das heißt wir hatten nur noch gut 2 Stunden Tageslicht, bis wir unsere Kopflampen herausholen mussten. Als es dann stockdunkel war und wir immer höher gewandert sind, wurde es auch schnell kalt. Einige Stellen waren schon komplett zugefroren und mit Schnee bedeckt. Unterwegs hatten wir noch Wanderer getroffen, die gerade zurück ins Tal gewandert sind. Sie meinten nur zu uns: "Seid vorsichtig, wir haben dort oben Bären gesehen". Als wir dann ein Stück weitergewandert sind, haben wir auch schon ersten Bären-Kot gesehen. Ab diesem Moment wurde die Nacht-Wanderung zu einem puren Abenteur. Ich hatte mir nur gedacht: Wenn wir einen Bären sehen sollten, muss ich nur schneller sein als Brian. :)

 

Nachts sind wir dann zum Backcountry-Campingplatz ohne Bären-Attacke angekommen. Dort hatten zwei andere Wanderer bereits ein Lagerfeuer angezündet. Unser Glück! In der Nacht wurde es sehr kalt und ich konnte mir nur ein paar Stunden die Augen verdrücken. 

 

Morgens sind wir dann zurück ins Tal gewandert und dort konnte ich erst mit dem Tageslicht realisieren, wie schön der Yoesmite Nationalpark ist. Trinkwasser haben wir frisch aus dem Fluss gefiltert.

Abends ging es dann zurück nach SF. Ich konnte auch mal Auto fahren, auf einer sechsspuriger Fahrbahn! Es kommen ca. 500.000 Menschen täglich nach SF um zu arbeiten. Wenn man bedenkt, dass SF allein nur 800.000 Einwohner hat und über den Tag ca 1.300.000, wird einem das Verkehrsproblem bewusst.

Auch die Redwoods haben wir uns angeguckt. Dort stehen eines der größten Bäume der Welt.

Am Ende der zweiten Woche konnte ich mit Krista Lucafilm Ltd. durch einen Freund besichtigen. Das Unternehmen ist unter anderem für die Produktion von Star-Wars und Indiana-Jones bekannt.

3. Woche 

Jetzt ging es für ein paar Tage zu Paul, meinen anderen Cousin, besuchen. Eine Stunde südlich von SF bin ich mit der Bahn gefahren. Das Rennrad ist natürlich mitgekommen.

Nächsten Tag ging es nach Santa Cruz an die Westküste. Eine schöne Gegend.

Viele Seelöwen konnten wir sehr nah beobachten.

   

Auf der Rückfahrt haben wir einen Stopp beim Hauptsitz von Facebook gemacht.

Die Fahrradtour auf den Mount Diablo war ein gutes Workout.

 

Die Besichtigung des California Academy of Sciences Museums war sehr spannend. Neben einem Regenwald und einer Erdbeben-Simulation, war die Pinguin-Fütterung ein Highlight. Der Regenwald ist unter einer großen Glaskuppel. Ich fühlte mich wie bei "Under the Dome". Das riesige Skelett ist von einem Wal. 

 

Die Besichtigung der Alcatraz Insel durfte natürlich nicht fehlen.

 

Nächsten Tag bin ich mit der Bahn zum Greenfestival gefahren. Der Zug kam aber nicht, obwohl es auf der Anzeige stand. Es kam die ganze Zeit ein schriller Ton durch die Lautsprecher des Bahnhofes. Als dann auf einmal ca. 20 Polizisten, teilweise mit Maschinenpistolen und Shotguns ausgestatttet, den Bahnhof gestürmt hatten, wusste ich erst, dass etwas nicht stimmt. Es kam zu einer Festnahme und der Zug kam nach 30 Minuten dann auch. Es war direkt nach dem Tag der Pariser Anschläge und somit hatte ich ein komisches Gefühl.

Beim Greenfestival angekommen konnte ich eine Probefahrt mit einem E-Bike machen. Ist ein super Erlebnis.

 

Am Ende der Woche ging es dann wohl das letzte Mal diesen Jahres auf's Rad und ich erkundete die vielen Bunker in der der Nähe von SF und besichtigte einen Leuchtturm.

Am vorletzten Tag hatte ich noch Dennis, einen alten Schulkamerad, getroffen. Wir sind zusammen mit seinen Freunden, die aus Saudi-Arabien und Belgien kommen, in ein Restaurant gegangen.

Am letzten Tag habe ich mich noch einmal zu Fuß in SF begeben, um die Downtown Gegend zu erkunden, welche extrem von vielen Obdachlosen geprägt ist.

Auf einem E-Skateboard lässt es sich auch gut fahren.

Am letzten Abend sind wir noch zu einem "Friends-Thanksgiving" gegangen. Dort gab es für die Freunde ein grosses Buffet und nette Gespräche.

Durch interessante Gespräche mit Mitarbeitern von Google, Intel oder Apple ist mir in meiner Zeit klar geworden, wie viel Einfluss die Bay-Area (SF+Umgebung) auf die Welt hat. 

Heute geht es zurück nach Calgary, wo der Winter schon auf mich wartet. Nächste Woche wird dann angefangen zu arbeiten! :)

Winterjob gefunden - Auf nach San Francisco!

Mittwoch, 21.10.2015

Nach einiger Zeit habe ich mal wieder Zeit gefunden einen neuen Blogeintrag zu schreiben. Als ich vor zwei Wochen Radium Hot Springs verlassen habe, ging es zum Columbia Lake. Meine Gastgeber hatten dort ein typisches canadisches Holzhaus. Sehr faszinierend!

Ich war kurz am überlegen mein Fahrrad, gegen ein "Fatbike" umzutauschen.

Hier mal etwas aus der "Kreativ-Abteilung": 

Besonders die Tresenhocker haben mir gefallen. :)

Nächsten Tag bin ich nach Kimberley geradelt. Dort haben Jen und Calin auf mich gewartet.

Nächsten Morgen habe ich Cailin getroffen. Da sie im Krankenhaus im Schichtdienst arbeitet, wurde das Thanksgiving der Familie vorverlegt. Und so wurde ich eingeladen, mitzukommen. War sehr lecker! Zur Info: Das canadische Thanksgiving findet ein paar Wochen früher statt, im Vergleich zu den USA.

Nächsten Tag hatte ich ein Job Interview mit dem Post Hotel in Lake Louise via Skype. Dazu brauchte ich natürlich W-Lan. Ich hatte den Tipp bekommen, in die Bücherei zu gehen. Doch bei meinem Glück hatte diese an dem Tag geschlossen. So habe ich mich spontan entschieden, in einem Restaurant nachzufragen. Da ich das Interview um 11 Uhr morgens hatte, war ich dort alleine. Der Besitzer von dem Restaurant kam aus Hamburg. Was fuer ein Zufall. :)

Was aus dem Job Interview geworden ist, erfahrt ihr weiter unten!

Mittags habe ich mich dann auf dem Weg nach Cranbrook gemacht. Der Weg führte mich auf eine stillgelegte Eisenbahnstrecke, die in einem Radweg umgewandelt wurde. Hatte hollaendische Verhältnisse!

Auch Lamas kann man in Canada entdecken.

Wenn man nicht weiss, wohin mit sein alten Skiern, warum nicht daraus ein Zaun bauen?

Ich dachte eigentlich, dass die Farbkonstellation nur bei Kühen vorkommen. Dieses Pferd hat mich eines Besseren belehrt. 

Nach entspannten 30 KM in Cranbrook angekommen, wollte ich in dem großen Shoppingcenter meine Zeit verschlagen, bis ich abends zu meinen nächsten Gastgebern fahre. Doch daraus wurde nichts! Der Strom fiel in der Stadt für mehrere Stunden aus. Hat mein Geldbeutel geschont. Abends wurde ich dann ein zweites Mal zum Thanksgiving eingeladen. Meine Gastgeber, Rob und Donna, erzählten mir viele interessante Geschichte von ihrem Zweitwohnsitz in Mexiko. Ein Haus zu bauen ist ein Schnäppchen dort. Zum Beispiel bezahlt man für 8 Handwerker umgerechnet ca. 100 Euro, die 8 Stunden arbeiten.

Diese "Motorhomes" habe ich sehr oft während meiner Reise gesehen. Es darf natürlich nichts im Urlaub fehlen!

Nach zwei Tagen ging es dann wieder weiter. Untwewegs habe ich diesmal einen weiteren Long Distance Biker getroffen, der von Ottawa nach Alaska geradelt ist. Abends konnte ich diesmal meinen Gastgeber bei der Jagd begleiten. Außer Rehe haben wir nichts entdecken können. Doch eine tolle Erfahrung war es trotzdem, mit dem Jeep in die Büsche zu fahren.

Nächsten Tag bin ich nach Fernie zu einer WG geradelt. Die Bewohner kamen aus Australien, Neuseuland und Canada. Optimale Situation fuer mich, um Akzente zu erkennen. :)

Abends ging es zu einem obligatorischen Hockey Spiel.

Die nächsten zwei Tage bin ich mit meinen Gastgebern und deren Freunden die Berge mit Mountainbikes hochgefahren, die Aussicht genossen und steil heruntergefahren. Purer Adrenalien-Rausch! 

In Fernie war ich noch bei einem Gruppen-Job-Interview. Ich hatte nun mittlerweile drei Jobangebote bekommen. 

  1. Lift Operator beim Panaroma Ski Resort
  2. Houseman beim Post Hotel
  3. Janitor (Hausmeister) beim Fernie Ski Resort

Ich habe mich für das zweite Angebot entschieden, da dort die Konditionen am besten sind. Und so werde ich am 19. November in die "staff accomodation" einziehen können und den canadischen Winter in Lake Louise verbingen. Falls hier noch nicht wisst, wie und wo ihr euen Winterurlaub verbringen sollt, könnt ihr gerne vorbeikommen. Bis voraussichtlich Mitte April werde ich dort arbeiten, bevor es dann weiter nach Vancouver und Vancouver Island geht.

Nach wunderschönen Tagen in Fernie geht es wieder zurück in die Richtung Calgary. In Sparwood habe ich den größten Truck der Welt gesehen. 

6 Grizzls Bären, die aufeinander auf ihren Schultern stehen, sind genau so hoch wie der Truck! 350 Tonnen kann man damit transportieren. 

Abends habe ich noch einen geöffneten Campingplatz gefunden. Da zu meiner Zeit keiner im Büro war, hatte ich erstmal ohne Anmeldung mein Zelt aufgebaut. Am nächsten Morgen kam der schweizer Besitzer zu mir und hatte mir gesagt, dass er mich gestern Abend warnen wollte, da ein Bär vorgestern am dem Campingplatz war und ich meine ganze Ausrüstung inklusive Essen in der Nähe von meinem Zelt hatte. Doch ich war zu dieser Zeit im Supermarkt einkaufen. Glück gehabt, Marius! Später zeigte er mir Bilder von seiner Überwachungskamera.

Jetzt ging es wieder zurück in die Provinz Alberta und die endlose Weite und der Wind kamen allmählich wieder zurück. Ich habe wohl das letzte Mal gecampt fuer dieses Jahr. Bei -2 Grad in der Nacht ist das Limit langsam erreicht. :)

Ich bin gerade 30 KM vor Calgary und fahre zu meinen nächsten Gastgeber in die Stadt herein.

Doch wie verbringe ich meine Zeit bis mein Job Mitte November losgeht?

Ich werde Brian, meinem Cousin, fuer 3 Wochen in San Francisco besuchen. Dort kann ich nochmal die Warme geniessen, bevor es in den Winter geht. 

Go confidently in the direction of your dreams! Live the life you've imagined. - Thoreau